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Interview mit lybischen Rebellenführer Dschalil: Würden Gaddafi laufen lassen

Archivmeldung vom 07.03.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.03.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Fabian Pittich
Muammar al-Gaddafi Bild: de.wikipedia.org
Muammar al-Gaddafi Bild: de.wikipedia.org

Um weitere Opfer zu vermeiden, würden die libyschen Rebellen auf einen Gerichtsprozess gegen Staatschef Muammar al Gaddafi verzichten, wenn er jetzt das Land verließe. Das sagte Mustafa Abdel Dschalil, der Vorsitzende des Nationalrats der Rebellen, stern.de, dem Internet-Auftritt des Hamburger Magazins "stern", am Montag in Benghazi. "Wenn Gaddafi akzeptiert, das Land zu verlassen, um weiteres Blutvergießen zu vermeiden, würden wir die Forderung aufgeben, dass er vor ein Gericht gestellt werden muss". Der ehemalige Justizminister sagte, es habe Versuche des Regimes gegeben, mit den Aufständischen in Kontakt zu treten. Er selbst stehe jedoch nicht in Kontakt mit Gaddafi, mit dem auch nicht verhandelt werde.

Eine Intervention ausländischer Truppen lehnen die Regierungsgegner in Libyen zwar ab, aber sie dringen auf die Durchsetzung eines Flugverbots über dem umkämpften Land. "Wir appellieren an die internationale Gemeinschaft, schnellstmöglich eine Flugverbotszone durchzusetzen", sagte Dschalil stern.de. "Die Luftwaffe muss aufhören, uns bombardieren zu können." Mit Blick auf die vorübergehende Festnahme eines Teams britischer Elitesoldaten durch Gaddafi-Gegner sagte Dschalil, die Soldaten hätten ohne vorherige Absprache versucht, in die Nähe der Aufständischen zu gelangen: "Sie kamen nachts ohne jede Ankündigung", so Dschalil zu stern.de. "Sie hätten uns vorher verständigen sollen. Um die guten Beziehungen zu Großbritannien zu erhalten, haben wir sie wieder gehen lassen."

Dschalil wies Vorwürfe des libyschen Staatsfernsehens zurück, die Aufständischen hätten Zivilisten als Schutzschilde missbraucht: "Die Menschen kämpfen mit uns, weil sie die Revolution wollen. Wer nicht kämpfen will, kämpft nicht. So etwas würden wir niemals tun!", sagte Dschalil. Die Aufständischen seien bereit, bis zum Tod zu kämpfen. "Wenn es sein muss, werden wir sterben, aber wir werden nicht aufgeben. Vielleicht werden wir untergehen, aber die Generation nach uns wir die Freiheit in Libyen durchsetzen", sagte Dschalil stern.de. Der Nationale Rat gilt als Übergangsregierung der Aufständischen. Ihm gehören vor allem Vertreter der befreiten Städte im Osten Libyens an. Der Ratsvorsitzende Dschalil war am 21. Februar aus Protest gegen das gewalttätige Vorgehen des Regimes gegenüber den Demonstranten als Justizminister zurückgetreten.

Quelle: Gruner+Jahr, stern.de

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