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Streubomben Monitor 2014: Größte Zahl der Opfer in Syrien

Archivmeldung vom 27.08.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.08.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Opfer des Einsatzes von Streumunition. Bild: pxkls / de.wikipedia.org
Opfer des Einsatzes von Streumunition. Bild: pxkls / de.wikipedia.org

Syrien war 2012 und 2013 das einzige Land weltweit, von dem ein Streubombeneinsatz bekannt wurde. 2014 kamen noch bisher ungeklärte Einsätze in der Ukraine und im Südsudan dazu. Dies berichtet der Streubomben Monitor 2014, der heute in Washington DC vorgestellt wird. Der Monitor ist der jährliche Bericht über die weltweite Einhaltung der Oslo-Konvention, die ihren Vertragsstaaten Einsatz, Produktion, Lagerung und Export von Streubomben verbietet.

Noch nie hat der Monitor in einem Berichtszeitraum eine so hohe Zahl von Opfern für ein Land aufführen müssen wie 2013 für Syrien: Über 1.000 Menschen wurden dort durch Streubombeneinsätze oder Blindgänger dieser Waffen verletzt oder getötet. Diese grausame Bilanz überschattet die sonst positiven Errungenschaften in der Umsetzung der Oslo-Konvention: Über 80 % der von Vertragsstaaten gelagerten Streu- und Submunition konnten bis Ende 2013 vernichtet werden, und einige hochbelastete Staaten wie der Irak und der Tschad ratifizierten die Konvention.

Weltweit wurden im vergangenen Jahr 1.038 Opfer von Streubomben bekannt, davon 1.001 in Syrien. Die überwiegende Mehrzahl der von Streubomben getöteten oder verletzten Menschen waren Zivilisten. So wurden bei einem syrischen Angriff am 1. März 2013 Streubomben auf eine Wohnsiedlung abgefeuert, während Kinder draußen in den Gärten spielten. Mindestens 19 Menschen starben und 60 wurden verletzt. "Die erschreckend hohe Zahl ziviler Opfer entsteht, da Streubomben entgegen dem humanitären Völkerrecht in dicht besiedelten Gebieten eingesetzt wurden", erklärt Eva Maria Fischer, Kampagnensprecherin von Handicap International Deutschland. "Schon durch ihre Streuwirkung fordern diese Waffen bei der Anwendung fast immer zivile Opfer. Darüber hinaus stellen sie aufgrund der vielen Blindgänger noch über Jahre eine tödliche Bedrohung dar." Handicap International unterstützt die Opfer des Syrienkonfliktes in den Nachbarländern Libanon und Jordanien sowie in Syrien selbst.

Der Einsatz in Syrien, dessen Regierung den Vertrag über ein Streubombenverbot nicht unterzeichnet hat, überschattet die sonst eher positive Bilanz zur Einhaltung der Oslo-Konvention: Über 24 Millionen Submunitionen für Streubomben aus den Lagern der Vertragsstaaten wurden 2013 zerstört, u.a. in Deutschland, Frankreich, Italien und Japan. Neue Staaten, die durch Streubomben belastet sind, darunter der Tschad und der Irak, ratifizierten die Oslo-Konvention 2013. Die meisten der weltweiten noch lebenden Opfer von Streubomben sind nun in Vertragsstaaten zuhause, die vertragliche Anforderungen z.B. zur Opferhilfe einhalten müssen.

Der Streubomben Monitor erscheint einige Tage vor dem fünften Treffen der Vertragsstaaten zur Konvention über das Verbot von Streumunition, das vom 2. bis zum 5.September 2014 in San José (Costa Rica) stattfinden wird. Eine Delegation von Handicap International wird an diesem Treffen teilnehmen.

Quelle: Handicap International (ots)

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