NGOs warnen Bundeskanzler Merz vor Demontage der EU-Verordnung über entwaldungsfreie Produkte
Die Umweltorganisationen Deutsche Umwelthilfe, NABU, WWF, OroVerde, Global Nature Fund, Robin Wood und BUND warnen in einem offenen Brief an Bundeskanzler Merz vor einer massiven Schwächung der EU-Verordnung über entwaldungsfreie Produkte (EUDR). Die Organisationen fordern nach bereits erfolgtem Aufschub und vielen Vereinfachungen, das Gesetz nun wie geplant und ohne weitere inhaltliche Änderungen Ende des Jahres umzusetzen.
Bundeskanzler Merz hatte die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in einem Brief aufgerufen, die deutsche Land- und Forstwirtschaft mit Hilfe einer zusätzlichen Null-Risiko-Kategorie aus dem Anwendungsbereich der EUDR zu nehmen.
Die Organisationen kritisieren: "Die von Bundeskanzler Merz geforderte Null-Risiko-Variante für Deutschland würde die Schutzwirkung der Verordnung untergraben, Wirtschaftsakteure massiv verunsichern, Handelspartner verärgern und Unternehmen, die die Verordnung bereits weitgehend umgesetzt haben, bestrafen. Ohne verpflichtende Herkunftsnachweise drohen neue Schlupflöcher für riskante Produkte, wodurch die Umsetzung der EU-Verordnung über entwaldungsfreie Produkte faktisch ins Leere laufen würde. Das Nachsehen hätte dadurch vor allem die heimische Wirtschaft, die ehrlichen Handelspartner und die Wälder weltweit."
Die Mehrzahl der Unternehmen, darunter auch viele kleine und mittelständische Unternehmen, hat längst in Rückverfolgbarkeit und rechtskonforme Lieferketten investiert und ist startbereit, um die EUDR umzusetzen. Dies unterstreichen auch Statements von Tchibo, ETG, Danzer, DHG, Ferrero, Nestle, Neumann Kaffee Gruppe und Danone, in welchen sie eine fristgerechte Anwendung der EUDR zum Ende dieses Jahres fordern.
Quelle: Deutsche Umwelthilfe e.V. (ots)