Studie: Westliche Sanktionen für mehr Tote verantwortlich als Kriege
Wirtschaftssanktionen, die von den USA oder der EU verhängt wurden, haben laut einer neuen Studie jährlich zu über 500.000 Todesfällen geführt. Das ist das Ergebnis einer Analyse von Forschern der Universität Denver und des Center for Economic and Policy Research in Washington, die die Auswirkungen von Sanktionen auf die Sterblichkeitsraten in 152 Ländern zwischen 1971 und 2021 untersuchten.
Die Studie zeigt, dass die Zahl der durch Sanktionen verursachten
Todesfälle höher ist als die der kriegsbedingten Opfer, die bei knapp
über 100.000 lag.
Die Forscher analysierten die gesundheitlichen
Auswirkungen von Sanktionen mithilfe eines Datensatzes, der
alterspezifische Sterblichkeitsraten und Sanktionsereignisse umfasst.
Die Ergebnisse zeigten eine "signifikante kausale Verbindung zwischen
Sanktionen und erhöhter Sterblichkeit, insbesondere bei einseitigen,
wirtschaftlichen und US-Sanktionen", so die Forscher. UN-Sanktionen
hätten hingegen keinen statistisch nachweisbaren Effekt.
Die
Studie, die in der August-Ausgabe des medizinischen Fachjournals "The
Lancet" veröffentlicht wurde, hebt hervor, dass Sanktionen erhebliche
negative Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit hätten und fordert
ein Überdenken ihrer Nutzung als außenpolitisches Instrument.
Quelle: dts Nachrichtenagentur