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Oslo-Attentäter fordert für Aussage Rücktritt der Regierung

Archivmeldung vom 01.08.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.08.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Anders Behring Breivik Bild: Anders Behring Breivik / commons.wikimedia.org
Anders Behring Breivik Bild: Anders Behring Breivik / commons.wikimedia.org

Der Attentäter von Oslo und der Insel Utøya soll für seine Aussagebereitschaft den Rücktritt der norwegischen Regierung verlangt haben. Das berichtet der norwegische TV-Sender NRK. Nach Angaben der Polizei sei der Täter allerdings recht "auskunftsfreudig" und sehr kooperativ.

Die norwegischen Sicherheitsbehörden sind derzeit noch auf der Suche nach einem Großteil der von dem Attentäter Anders B. bestellten sechs Tonnen Düngemittel. Dies meldet der "Spiegel". Bei einem Treffen von Terrorexperten in Brüssel am vergangenen Donnerstag berichteten norwegische Ermittler, B. habe für die detonierte Bombe nur einen Bruchteil des Ausgangsstoffes gebraucht, der Verbleib des Restes sei unklar. Womöglich gibt es ein weiteres Depot mit Bombenmaterial. Mittlerweile sind neue Details von B.`s Festnahme bekannt geworden. Demnach haben die norwegischen Elitepolizisten vor dem Zugriff gefürchtet, dass B. Sprengstoff am Körper trage und wollten ihn erschießen. B. habe auf der Insel einen Ohrstöpsel getragen, der mit einem iPod verbunden gewesen sei, sagte der Leiter des Einsatzkommandos, Anders Snortheimsmoen, dem "Spiegel". Die Polizisten hätten das Kabel des iPod zunächst irrtümlich für den Draht einer Bombe gehalten. Zudem hätten seine Leute beim Absuchen der Insel mit Benzin befüllte Plastikflaschen in den Bäumen gefunden, die B. dort offenbar angebracht hatte. Nach der Festnahme sei der Attentäter zunächst mindestens eine halbe Stunde am Ort der Festnahme bewacht worden, ehe ihn die Polizisten in ein Haus auf der Insel brachten. Laut Snortheimsmoen hätte die Delta-Einheit die Zeit benötigt, um das Haus und die Umgebung zu sichern.

Ex-Justizministerin kritisiert "Verschärfung der Wortwahl" gegenüber Minderheiten

Die norwegische Bestsellerautorin Anne Holt hat ihre Landsleute aufgefordert, sich mit der Frage zu beschäftigen, wie aus Anders B. ein Massenmörder werden konnte. Dies sei man den Toten schuldig, schrieb die Juristin, die in den 90er Jahren einmal Justizministerin Norwegens war, in einem Gastbeitrag für das Nachrichtenmagazin "Focus". Holt wörtlich: "Anders B. ist die Summe des Lebens, das er unter uns gelebt hat, der Erfahrungen, die er mit uns gemacht hat, und der Gedanken, die er innerhalb eines Systems gedacht hat: des norwegischen. In unserer Kultur hat dieser Mann sich von einem schüchternen, höflichen Jungen zu einem eiskalten Monster entwickelt, das neun Jahre seines Lebens dazu verwendet hat, einen Angriff auf die Zivilisation vorzubereiten und durchzuführen." Auf der Suche nach möglichen Gründen für die Attentate kritisierte Holt in "Focus" eine "Verschärfung der Wortwahl" gegenüber Minderheiten in Norwegen. "Viele Minoritätsgruppen berichten, dass ihr Leben in mancher Hinsicht schwieriger geworden ist, trotz des liberalen Images Norwegens. Das gilt vor allem für norwegische Muslime", so Holt.

So habe Anders B. Details früherer Aussagen bestätigt und neue Fragen der Ermittler beantwortet. B. hatte am 22. Juli insgesamt mindestens 77 Menschen durch eine Bombe im Osloer Regierungsviertel getötet und ein Massaker an jungen Sozialdemokraten auf der Insel Utøya verübt.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

 

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