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Deutschland evakuierte monatlich kaum Ortskräfte aus Afghanistan

Archivmeldung vom 11.09.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.09.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Flughafen Kabul
Flughafen Kabul

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Evakuierung von gefährdeten Ortskräften in deutschen Diensten aus Afghanistan ist nur sehr zögerlich erfolgt. Das geht einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage des FDP-Bundestagsabgeordneten Konstantin Kuhle geht hervor, über die die Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" berichten.

Demnach sind im Januar eine Person und im Februar und März zwei beziehungsweise drei Ortskräfte nach Deutschland eingereist. Im April, als US-Präsident Joe Biden definitiv den Abzug der US-Truppen angekündigt hatte, wurden sechs Ortskräfte evakuiert, im Mai fünf und im Juni 13. Erst als sich die Situation weiter zuspitzte, erhöhte sich die Zahl der Evakuierten, so im Juli auf 275 und im August auf 356. Insgesamt waren dann bis Ende August den Angaben zufolge 674 Ortskräfte ausgereist. "Die Bundesregierung hat es über Monate hinweg versäumt, gefährdete Ortskräfte in Afghanistan systematisch zu erfassen und nach Deutschland zu holen", sagte Kuhle dem RND.

"Dieses Versäumnis hat zu den chaotischen Szenen am Kabuler Flughafen beigetragen und dazu geführt, dass bis heute zahlreiche Ortskräfte Afghanistan nicht verlassen konnten." Diese Menschen seien vor Racheakten durch die Taliban und andere terroristische Gruppen nicht sicher. Es sei jetzt an der Bundesregierung, alles dafür zu tun, dass derart gefährdete Personen sicher ausreisen können. Kuhle übte außerdem Kritik an der Evakuierung der deutschen Botschaft. Auch in diesem Fall habe die Bundesregierung die Warnungen aus der eigenen Botschaft in Kabul und von Diplomaten aus Washington nicht ernst genommen und viel zu spät mit dem Abzug von Botschaftspersonal und Polizeibeamten begonnen. Vor allem die Bundespolizeibeamten, die für den Schutz des Botschaftspersonals zuständig waren, hätten früher gewarnt werden müssen, sagte der FDP-Politiker.

Wie aus einer Antwort des Auswärtigen Amtes auf eine weitere Anfrage Kuhles hervorgeht, befanden sich am 13. August 2021 noch 40 Mitarbeiter in Kabul, darunter Angehörige des Auswärtigen Dienstes und 27 zum Schutz entsandte Beamte der Bundespolizei.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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