Hakverdi nennt Festnahmen Deutscher bei US-Einreise "Einzelfälle"

Von Rainerzufall1234 - Eigenes Werk, CC-BY-SA 4.0, Link
Bei der Festnahme deutscher Staatsbürger bei der Einreise in die USA handelt es sich nach Darstellung des Transatlantik-Koordinators der Bundesregierung, Metin Hakverdi (SPD), um "Einzelfälle".
Die Bundesregierung nehme diese Fälle aber "natürlich sehr ernst" und
werde entsprechend aktiv, sagte Hakverdi dem Tagesspiegel
(Dienstagsausgabe). Für "die sehr, sehr große Mehrheit" der in die USA
einreisenden Deutschen gebe es aber "weiterhin keine Probleme". Zwar
müsse man vor einer Einreise in die USA "keine Angst haben". Die Regel
aber, wonach man bei der Beantragung des Visums die eigenen
"Social-Media-Accounts öffentlich stellen" müsse, aber sei neu, und
verunsichere.
"Viele machen sich vor einer USA-Reise mehr
Gedanken als vor dem Amtsantritt Donald Trumps", sagte Hakverdi. "Die
aktuelle Lage nimmt zumindest einigen Europäern die Lust an den USA. Das
ist schade", sagte Hakverdi mit Blick auf sinkende Fluggastzahlen aus
Deutschland und Europa in die USA. Es sei bei den US-Reisen wie beim
Zoll-Streit mit den USA, sagte der SPD-Außenpolitiker: "Es gibt viel
Bewegung. Wir müssen sehen, ob diese Unsicherheit endet - oder ob wir in
einer neuen Normalität leben, mit permanenten Aufs und Abs."
Hakverdi
beklagte, dass die US-Regierung die Social-Media-Aktivitäten von
Visa-Antragstellern, die in den USA studieren wollen, stärker überprüfen
lassen will. "Ich bekomme Anfragen von Schülern, Studierenden,
Wissenschaftlern. Die Verunsicherung ist enorm", sagte Hakverdi.
Sogar
Schüler, die mit dem Parlamentarischen Patenschafts-Programm (PPP) von
Bundestag und US-Kongress in die USA reisen wollten, seien "unsicher, ob
das klappt", sagte Hakverdi: "Viele fragen sich: Bekomme ich einen
Visums-Interviewtermin im US-Konsulat? Habe ich etwas Falsches bei
Facebook gepostet? Verwehrt man mir ein Visum? Am Ende konnten alle, die
wir betreut haben, reisen. Aber es war sehr mühsam. Und dem Image der
USA hat es geschadet."
Quelle: dts Nachrichtenagentur