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Sit-in tibetischer Mönche vor dem Obersten Gerichtshof von Qinghai

Archivmeldung vom 06.04.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.04.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Banner, auf dem die Mönche fordern, daß der Gerichtshof sich an die Vorschriften bezüglich fairer Prozesse hält. Bild: IGFM
Banner, auf dem die Mönche fordern, daß der Gerichtshof sich an die Vorschriften bezüglich fairer Prozesse hält. Bild: IGFM

Einer bestätigten dem Tibetischen Zentrum für Menschenrechte und Demokratie (TCHRD) zugegangenen Information zufolge veranstalteten etwa sechs Mönche am 2. April einen Sitzstreik vor dem Gebäude des Obersten Gerichtshof von Qinghai in der Stadt Xining.

Die Mönche begannen um acht Uhr morgens mit ihrem Protest, sie stellten ein großes Banner zur Schau, auf dem sie an das Hohe Gericht appellierten, bei den Gerichtsprozessen gegen tibetische Häftlinge Fairneß walten zu lassen, so wie das Gesetz es vorschreibt. Wie berichtet, wurden sie von Angehörigen des dortigen Public Security Bureau abgeführt, ihr weiteres Schicksal ist unbekannt. Das TCHRD wird versuchen, mehr über den Vorfall in Erfahrung zu bringen.

Chinesische Behörden nehmen zwei Nonnen des Klosters Dragkar in Kardze fest

Wie dem Tibetischen Zentrum für Menschenrechte und Demokratie aus zuverlässiger Quelle mitgeteilt wurde, nahmen die chinesischen Sicherheitskräfte im Bezirk Kardze (chin. Ganzi), Provinz Sichuan, zwei Nonnen des Klosters Dragkar, die Parolen gerufen hatten, unter schweren Mißhandlungen fest.

Yangkyi Dolma und Sonam Yangchen vom Kloster Dragkar im Bezirk Kardze, TAP Kardze, Provinz Sichuan, protestierten am 24. März 2009 um etwa drei Uhr nachmittags völlig friedlich auf dem Hauptmarktplatz der Stadt Kardze. Sie riefen Parolen mit der Forderung nach der baldigen Rückkehr des Dalai Lama nach Tibet, nach der Einhaltung der Menschenrechte und Religionsfreiheit in Tibet.

Unserer Quelle zufolge verteilte Yangkyi Dolma während ihrer kurzen Protestaktion einen Stapel mit eigener Hand geschriebener Pamphleten. Es dauerte nicht lange, bis paramilitärische Kräfte die beiden Nonnen am Ort des Geschehens festnahmen und sie mit Eisenstangen und elektrischen Schlagstöcken brutal mißhandelten. Dann warfen sie sie in ein Fahrzeug und fuhren sie ab. Am selben Tag um etwa sieben Uhr abends stürmte ein Trupp Sicherheitskräfte in das Haus von Yangkyis Familie, zerstörte ein Bild des Dalai Lama und tadelte die Familie, weil sie zu separatistischen Kräften halte. Am folgenden Morgen kamen wieder zwei Militärsoldaten zu Yangkyis Haus und bestellten ihren Bruder Tsangyang Gyatso zu einem Verhör bei der Bezirksregierung von Kardze ein. Was danach geschah, ist unbekannt.

Yangkyi Dolma, die Tochter von Hormeytsang Dargay und Pema Khando, kommt aus der Gemeinde Roltsa im Bezirk Kardze.

Abgesehen von ein paar sporadischen kleineren Protestbekundungen in den letzten paar Monaten breitet sich eine Bewegung des zivilen Ungehorsames in Kardze aus, bei der die Bauern aus Protest gegen die repressiven Maßnahmen der chinesischen Regierung sich weigern, ihre Felder zu bestellen. Wie aus Quellen verlautet, stellten die Behörden im Bezirk Drango den tibetischen Bauern ein Ultimatum, bis zum 11. April ihre Felder zu pflügen, andernfalls drohten sie ihnen mit der Beschlagnahmung ihres Ackerlandes.

Seit dem 10. März wurden rund 28 Protestvorfälle aus der TAP Kardze bekannt, bei denen insgesamt 60 Tibeter festgenommen wurden. Die Dunkelziffer liegt vermutlich viel höher, weil es keinen freien Informationsfluß aus Tibet in die Außenwelt mehr gibt.

Das TCHRD verurteilt schärfstens die willkürliche Festnahme von Yangkyi Dolma und Sonam Yangchen, die friedlich ihr Grundrecht auf freie Meinungsäußerung wahrnahmen, wie es in der chinesischen Verfassung und der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte festgeschrieben ist. Das Zentrum appelliert an die Regierung der VR China, sofort den Einsatz von exzessiver Gewalt gegen unbewaffnete Protestler einzustellen.

Quelle: Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM)

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