EU-Kommission verschärft Regeln für Migranten ohne Bleiberecht

Foto: Lear 21
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.
Die EU-Kommission will härter gegen Migranten ohne Bleiberecht vorgehen. Wer sich illegal in der EU aufhält, soll künftig schneller abgeschoben werden. Wer sich der Abschiebung widersetzt, muss mit härteren Konsequenzen rechnen als bisher. Das geht aus einem Gesetzentwurf hervor, über den das "Handelsblatt" berichtet.
Am Dienstag will die Kommission demnach das entsprechende Gesetz
vorstellen. Es regelt die Rückführung von Menschen aus Drittstaaten, die
sich illegal in der EU aufhalten. Die derzeitige Richtlinie wurde 2008
verabschiedet und wird nun nachgeschärft.
"Personen, die in einem
Mitgliedstaat zur Ausreise aufgefordert werden und in einen anderen
fliehen, haben derzeit kaum Konsequenzen zu befürchten", heißt es in dem
Entwurf. In den meisten Mitgliedstaaten beginne das Abschiebeverfahren
stattdessen von vorn. "Das untergräbt die im ersten Mitgliedstaat im
Rahmen eines ordnungsgemäßen Verfahrens getroffenen Entscheidungen und
führt in der Praxis zu einer Umgehung des Rückführsystems", so der
Entwurf. Die EU-Kommission will die unterschiedlichen
Rückführungssysteme nun aneinander anpassen.
Außerdem sollen
Migranten, von denen eine Sicherheitsbedrohung ausgehe, schneller
identifiziert und abgeschoben werden. Das neue Gesetz soll es den
Behörden erlauben, potenziell gefährliche Migranten bis zu ihrer
Abschiebung in Haft zu nehmen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur