Frei: Russische Staatsgelder "sehr viel genauer anschauen als bisher"
Kanzleramtsminister Thorsten Frei (CDU) hat eine intensivere Debatte über die Beschlagnahmung des eingefrorenen russischen Staatsguthabens gefordert. "Jedes Gerechtigkeitsgefühl sagt einem, dass das notwendig ist angesichts der immensen Schäden und des menschlichen Leides, das Russland in der Ukraine anrichtet", sagte Frei der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (FAS).
"Wir erleben derzeit die stärksten Bombardierungen seit Ausbruch des
Krieges. Und deshalb ist es nur gerecht, wenn russisches Geld dafür
eingesetzt wird, das Notwendige zur Verteidigung zu tun", sagte Frei
weiter. Er respektiere aber auch die Gegenargumente. "Es geht um die
Frage: Wie sicher ist ausländisches Geld, das in der EU respektive in
Deutschland angelegt wird?" Das sei eine "Güterabwägung". "Aber wir sind
in einer Situation, in der ich sage: Wir sollten uns die Frage der
russischen Staatsgelder noch sehr viel genauer anschauen als bisher. Wir
dürfen das Spiel, das Russland mit uns allen spielt, nicht durchgehen
lassen."
Frei ergänzte, wenn man einen Waffenstillstand mit
friedlichen Mitteln erreichen wolle, dann sei der "Besteckkasten"
begrenzt. "Deshalb bin ich sehr dafür, die zur Verfügung stehenden
Werkzeuge auch zum Einsatz zu bringen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur