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Unkontaktierte Völker: Peru plant Schließung von Schutzreservat

Archivmeldung vom 01.06.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.06.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Dieser Murunahua-Mann wurde 1995 erstmals kontaktiert. Die Hälfte seines Volkes starb an den Folgen. Bild:  Chris Fagan/Upper Amazon Conservancy
Dieser Murunahua-Mann wurde 1995 erstmals kontaktiert. Die Hälfte seines Volkes starb an den Folgen. Bild: Chris Fagan/Upper Amazon Conservancy

Nachdem Bilder eines unkontaktierten Volkes in Brasilien im Februar um die Welt gingen, ist nun das Leben dieser Gemeinschaft erneut in Gefahr. Die peruanische Regierung hat angekündigt ein anliegendes Schutzreservat zu schließen, welches das Gebiet des Volkes beschützt.undefinedundefined

Die unkontaktierten Indianer auf den Bildern leben in Brasilien, nahe der Grenze zu Peru. Das Murunahua-Reservat soll das Überleben unkontaktierter Völker in Peru schützen. Wegen illegaler Abholzung in dem Gebiet fliehen diese jedoch vermehrt über die Grenze nach Brasilien.

Nachdem Survival International die Fotos und Filmmaterial des unkontaktierten Volkes in Brasilien veröffentlichte, erklärte sich Peru bereit, mit Brasilien zusammenzuarbeiten, um das Gebiet effektiver zu schützen. Nun hat Perus Ministerium für indigene Angelegenheiten (INDEPA) jedoch angekündigt, es wolle das Murunahua-Reservat ganz auflösen weil es „nicht daran glaube, dass unkontaktierte Menschen in dem Gebiet leben.“

Eine neue Untersuchung der US-Organisation Upper Amazon Conservancy (UAC) zeigt Beweise von weit verbreiteten illegalen Holzfällertätigkeiten im Murunahua-Reservat, trotz Versicherungen der Regierung, härter einzugreifen. Die Untersuchung dokumentiert fünf aktive Holzfällerlager in dem Gebiet, sowie zwei Sichtungen von unkontaktierten Indianern nahe der brasilianischen Grenze.

Jose Meirelles, der ehemalige Experte für unkontaktierte Indigene in Brasiliens Behörde für indigene Angelegenheiten, erklärte gegenüber Survival: „Es ist völlig absurd, das Reservat zu schließen. Ich verwette mein Geld, dass dies auf die Interessen illegaler Abholzung und Ölvorkommnissen in dem Gebiet zurückzuführen ist.“

Stephen Corry, Direktor von Survival, erklärte heute: „Die unkontaktierten Völker aus dem Reservat sind Opfer einer Hinterlist der peruanischen Regierung geworden. Durch die illegale Abholzung mussten sie nach Brasilien fliehen. Peru argumentiert nun, dass sie nicht mehr in dem Reservat leben und es deswegen aufgelöst werden könne. Ich hoffe, dass alle die von den Bildern im Februar bewegt worden sind, die Regierung in Peru wissen lassen, was sie von diesem Vorhaben halten.“

Survival International hat Perus zwei Präsidentschaftskandidaten dazu aufgefordert, sofortige Maßnahmen zum Schutz der unkontaktierten Völker zu ergreifen.

Quelle: Survival International

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