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Unternehmer Öger sieht Türkei nicht als neues EU-Mitglied

Archivmeldung vom 02.06.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.06.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Viktor Mildenberger / pixelio.de
Bild: Viktor Mildenberger / pixelio.de

Einer der bekanntesten Unternehmer mit Geschäftsbeziehungen zur Türkei, Vural Öger, sieht sein Geburtsland nicht als neues Mitgliedsland der Europäischen Union. Die Unruhen in der Türkei hätten bei den Europäern erneut Zweifel an der Beitrittsfähigkeit der Türkei wachsen lassen. "Im Moment erfüllt die Türkei die Kopenhagener Kriterien ganz klar nicht", sagte Öger der "Welt am Sonntag".

Diese Kriterien beschreiben etwa den Umgang mit Menschenrechten und Gewaltenteilung. Die Politik von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan spalte das Land, sagte Öger weiter. Die Türkei brauche jedoch eine Perspektive. "Man verhandelt den Beitritt nicht mit einer Person, sondern mit einem Land, und es wird eine Zeit nach Erdogan geben", sagte Öger der Zeitung. Interessant, aber auch traurig sei es, dass hauptsächlich die Länder, die mit türkischen Einwanderern aus den ländlichen Gebieten in Anatolien Erfahrungen gesammelt hätten, gegen einen raschen EU-Beitritt seien. "Der Süden Europas und auch der Norden sind viel positiver eingestellt. Langfristig gehört die Türkei aber in die EU", sagte der Unternehmer.

Öger hat vor vier Jahren seine Firma Öger Tours an den Konkurrenten Thomas Cook verkauft. Jetzt hat er wieder ein neues Unternehmen gegründet. "Ich kenne das Reisegeschäft seit vier Jahrzehnten. Es gab die Gelegenheit, wieder einzusteigen, und ich hab diese Herausforderung angenommen", sagte Öger. Die Unruhen in seinem Geburtsland haben seiner Meinung nach keinen Einfluss auf den Tourismus und auch nicht auf die wirtschaftlichen Beziehungen. "Ich habe bislang keine Auswirkungen bemerkt", sagte Öger. Proteste gebe es in Istanbul, aber nicht in Antalya. "Die Urlauber sind doch oftmals in den Ferienanlagen von äußeren Einflüssen abgeschnitten", sagte Öger. Die Wirtschaft der Türkei habe sich längst von der Politik abgekoppelt. "Konzerne wie Siemens oder Einzelhändler wie Media-Saturn werden nicht weniger Geld in der Türkei investieren, weil die politische Lage derzeit instabiler ist", sagte Öger. Die Ausfuhren aus Deutschland in die Türkei seien größer als die Exporte nach Japan. Diese Entwicklung werde sich fortsetzen. Während die Ferieninsel Mallorca gerade gewisse Freizügigkeiten der Touristen einschränkt, scheint es im Urlaubsland Türkei keine derartigen Pläne zu geben. "In der Türkei ist es derzeit kein Thema, wie sich die Touristen kleiden", sagte Unternehmer Öger. Allerdings sollte es seiner Meinung nach niemandem einfallen, im Bikini eine Moschee zu besuchen. "Ich finde es auch nicht richtig, oben ohne shoppen zu gehen. Es muss Grenzen geben, die der Anstand gebietet", sagte Öger weiter. Urlauber sollten respektvoll sein und Rücksicht gegenüber dem Gastland zeigen.

Beim neuen Alkoholverbot der Türkei sieht Öger keine Einschränkungen auf die Touristen zukommen. "Es geht allein um den Ladenverkauf nach 21 Uhr. Für die Ferienanlagen ändert sich nichts", sagte der Tourismusunternehmer.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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