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Griechischer Verband ruft zum Boykott deutscher Waren auf

Archivmeldung vom 27.02.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.02.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Flagge von Griechenland
Flagge von Griechenland

Nachdem die deutsch-griechischen Beziehungen mit einem Boykottaufruf für deutsche Waren einen Tiefpunkt erreicht haben, kommt Griechenlands Regierungschef Giorgos Papandreou nächste Woche nach Berlin. Bei dem Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sollten auch "aktuelle Ereignisse" behandelt werden, sagte eine Regierungssprecherin. Aus Protest gegen deutsche Medienberichte hatte eine griechische Verbraucherschutzorganisation zu einem Warenboykott aufgerufen.

Erst am Donnerstag hatte der deutsche Botschafter im Gespräch mit Parlamentspräsident Philippos Petsalnikos versucht, die Wogen im deutsch-griechischen Verhältnis zu glätten. Vize-Regierungssprecherin Sabine Heimbach nannte die Unterredung "offen" und "freundschaftlich". In Griechenland herrscht Empörung über die Berichterstattung deutscher Medien über die Finanzkrise.

Die Verbraucherschutzorganisation Inka startete einen Boykottaufruf deutscher Waren. Ihr Vorsitzender Giorgos Lechouritis sagte der Nachrichtenagentur AFP, der Boykott werde solange dauern, bis Merkel sich für die "Beleidigung" des "Focus" entschuldige. Das Magazin hatte auf seinem Titel die Statue der Venus von Milo abgebildet, die den Stinkefinger zeigt. Daneben heißt es: "Betrüger in der Euro-Familie - Bringt uns Griechenland um unser Geld...?". Inka gehören nach eigenen Angaben 27.000 Mitglieder an.

Der Chef der deutschen Bank, Josef Ackermann, hält sich nach griechischen Regierungsangaben derzeit in Athen auf, wo er möglicherweise auch mit Ministerpräsident Papandreou zusammentreffen könnte. Eine Begegnung zwischen Papandreou und Ackermann wäre eine "Botschaft an die Märkte", teilte ein griechischer Vertreter mit, der nicht namentlich genannt werden wollte. Von Regierungsseite in Athen wurde allerdings "kategorisch" ausgeschlossen, dass Ackermanns Besuch dazu dienen könne, ein Kreditabkommen für das überschuldete Land vorzubereiten oder abzuschließen.

Griechenland hatte sich 2009 in Höhe von 12,7 Prozent seiner Wirtschaftsleistung neu verschuldet. Erlaubt sind nach den Regeln der EU lediglich 3,0 Prozent. Durch die problematische Finanzlage verschärfen sich die Finanzierungsbedingungen für Griechenland weiter. Zusätzlich treibt die Zurückhaltung der Banken die Zinsen in die Höhe, die Griechenland für seine Anleihen zahlen muss.

Quelle: premiumpresse

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