Heusgen lehnt "von außen aufgezwungenen Regimechange" im Iran ab

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Der ehemalige Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, ist sich sicher, dass ein Regimewechsel im Iran, aus dem Land selbst kommen muss. "Natürlich muss das Regime abgelöst werden, es ist schrecklich", sagte er am Freitag den Sendern RTL und ntv.
"Dieses Mullah-Regime ist mit das Schlimmste, was es an Regierungen
weltweit gibt. Aber das muss von innen kommen. Wir müssen auf die
Opposition hören. Wir hatten bei der Münchner Sicherheitskonferenz ja
auch Oppositionelle. Man muss auf die hören und sie unterstützen. Ein
von außen aufgezwungener Regimechange, das funktioniert nicht", so
Heusgen.
Der ehemalige Berater von Ex-Bundeskanzlerin Angela
Merkel (CDU), begrüßt die Verhandlungen zwischen Deutschland,
Frankreich, Großbritannien, der EU und Irans Außenminister Abbas
Araghtschi. "Alles ist besser als weiter Krieg. Wir müssen alles tun, zu
einer diplomatischen Lösung zu kommen. Und deswegen ist es sehr gut,
dass jetzt Europa in Genf mit den Iranern spricht", sagte Heusgen.
Ob
US-Präsident Donald Trump sich an mögliche Vereinbarungen aus Genf
hält, sei völlig offen, so der ehemalige Vorsitzende der Münchner
Sicherheitskonferenz. "Das wird aus dem Moment entschieden. Aber er ist
ja weggekommen davon, dass jetzt jeden Augenblick ein Militärschlag
erfolgen kann. Ich glaube, seine Anhänger, die ja letztlich Amerika
rausziehen wollen aus internationalen Verpflichtungen, haben ihn dazu
gebracht, dass er jetzt einen längeren Zeitraum vorsieht. Und da kommt
es genau richtig jetzt. Wenn er ein Angebot von den Europäern und den
Iranern vielleicht bekommt, wo er sagt, ja, damit kann ich leben, das
kann ich als Erfolg verkaufen, dann haben wir vielleicht eine Chance",
so Heusgen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur