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Studie: Kaum noch Ausreisen deutscher Islamisten in IS-Kampfgebiete

Archivmeldung vom 17.11.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.11.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Kämpfer des Islamischen Staat  (IS / ISIS)
Kämpfer des Islamischen Staat (IS / ISIS)

Lizenz: Islamic State (IS)
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Nur noch wenige deutsche Islamisten reisen in die Kampfgebiete der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) in Syrien und dem Irak. Die Reisen der IS-Unterstützer seien "nahezu zum Erliegen gekommen", heißt es laut eines Berichts von "Süddeutscher Zeitung", NDR und WDR in einer gemeinsamen Studie von Verfassungsschutz und Polizei, die Ende des Monats auf der Innenministerkonferenz im Saarland vorgelegt werden soll. Insgesamt wurde die Radikalisierung von 784 Personen untersucht, die in den vergangenen viereinhalb Jahren nach Syrien oder in den Irak ausreisten.

Bei rund einem Viertel der aufgeklärten Fälle gibt es einen Zusammenhang mit organisierten Koran-Verteilungen. Die Ausrufung eines Kalifats durch den IS im Juni 2014 habe Islamisten weltweit "in bisher nicht da gewesenem Maß emotionalisiert und mobilisiert", heißt es in dem Papier. Allein aus Deutschland hätten sich "zu Hochzeiten" fast 100 Personen im Monat auf den Weg in die Region gemacht.

Bereits ein Jahr später habe es einen "drastischen" Rückgang gegeben: Zwischen Juli 2015 und Juni 2016 hätten "durchschnittlich weniger als fünf Ausreisen pro Monat" stattgefunden. Die Experten kommen zu dem Schluss, dass das Kalifat "kaum mehr eine Sogwirkung" entfalte. "Wenn angesichts der geringen Ausreisezahlen überhaupt noch von einer Attraktivität des IS gesprochen werden kann, so kann der IS allenfalls Anziehungskraft unter jüngeren Männern entfalten, die weniger sozial integriert sind und sich durch eine höhere kriminelle Energie auszeichnen", heißt es.

Über die Gründe für das Ende der Ausreisen findet die als Verschlusssache eingestufte Expertise den drei Medien zufolge kein abschließendes Urteil. Die Autoren argumentieren einerseits, dass der wachsende militärische Druck auf den IS eine Rolle spiele, auch die von "Gewalt und Brutalität gekennzeichneten Lebensbedingungen" beim IS hätten zu Ernüchterung geführt.

Auch sei festzustellen, dass es unter den zurückkehrenden IS-Anhängern mehr Bereitschaft zur Kooperation mit den! Sicherh eitsbehörden gebe - inzwischen liege diese bei 20 Prozent. Auch verstärkte Ausreisekontrollen und der Entzug von Pässen spielten eine Rolle. Andererseits weist die Studie darauf hin, dass der IS seine Anhänger dazu auffordere, "nicht mehr in das Kalifat auszureisen, sondern in ihren Heimatländern Anschläge zu begehen".

Ob dies mit den rückläufigen Ausreisezahlen zusammenhänge, könne nicht beantwortet werden. Die Sicherheitslage für Deutschland habe sich dennoch verschärft, die Ideologie des IS finde immer noch viele Anhänger, wie die Anschläge in Deutschland bewiesen, so die Studie. Es bestehe eine Bedrohung durch die Rückkehrer und "eine schwer einzuschätzende Zahl von hiergebliebenen radikalisierten Personen".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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