Dalai Lama sieht "geistiges Erwachen" in China

50 Jahre nach seiner Flucht aus Tibet sieht der Dalai Lama große Hoffnung für die Rückkehr in seine Heimat. Er begründet die Zuversicht mit dem tief greifenden wirtschaftlichen und spirituellen Wandel in China.

Im Exklusiv-Interview mit HÖRZU sagt der Dalai Lama über eine Rückkehr: "Da bin ich sogar ganz sicher. China ist schon lange kein kommunistisches Land mehr. Es ist ökonomisch eher kapitalistisch. Das heißt: Es gibt ständig Veränderungen. Wenn China weiterhin ökonomisch Erfolg hat, wird es natürlich auch politische Veränderungen geben. Freiheit ist ansteckend. Das ist meine Hoffnung. Ich vertraue vor allem auf Chinas Jugend."

Das geistliche Oberhaupt der Buddhisten spricht sogar von einem Bewusstseinswandel, den das chinesische Volk gerade durchmacht. "Immer mehr Chinesen haben Verständnis für den Buddhismus", urteilt der Dalai Lama. "In China erleben wir zurzeit ein geistiges Erwachen und eine Renaissance der Religion. Diese Veränderungen im Denken Chinas geben mir Hoffnung für die Zukunft. Ich bin sicher, dass sich China in den nächsten fünf bis zehn Jahren stark ändern wird."

Im Gespräch mit HÖRZU betont der Dalai Lama auch das besondere Verhältnis zu Deutschland: "In Deutschland erfahre ich zunehmend Solidarität. Deutschland ist praktisch meine zweite Heimat geworden. Ich liebe Deutschland. Die Wachheit der Medien ist überlebenswichtig für Tibets Zukunft."

Quelle: HÖRZU