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China erkennt Machtübernahme der Taliban in Afghanistan an

Archivmeldung vom 16.08.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.08.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Xi Jinping mit Regierungschefs vieler Länder, Collage (2021)
Xi Jinping mit Regierungschefs vieler Länder, Collage (2021)

Foto: Thucydd
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

China erkennt die Machtübernahme der Taliban in Afghanistan an. Peking "respektiert die Entscheidung der Menschen in Afghanistan, und hoffe auf einen ruhigen Übergang", teilte das chinesische Außenministerium am Montag mit.

Die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua verbreitete dazu Bilder aus Kabul, die ruhige Straßenszenen, aber auch geschlossene Läden zeigen. Die Bilder decken sich mit Zeugenangaben, wonach es im Stadtzentrum relativ ruhig sein soll. Chaotisch ist aber die Lage am Flughafen, wo tausende Menschen versuchen, eines der letzten Flugzeuge zu besteigen. Mehrere Menschen sollen dabei unter bislang ungeklärten Umständen ums Leben gekommen sein. Der Flughafen wird derzeit noch von US-Truppen "gesichert". Mehrere westliche Länder haben Evakuierungsflüge nach Deutschland gestartet oder wollen dies in den nächsten Stunden tun, auch zwei Bundeswehr-Maschinen sind auf dem Weg in die afghanische Hauptstadt.

Deutsche Botschaft in Kabul warnte vergeblich vor Gefährdung

Die deutsche Botschaft in Kabul warnte das Auswärtige Amt offenbar wochenlang vergeblich vor einer möglichen Gefährdung ihres Personals. Der stellvertretende deutsche Botschafter Jan Hendrik van Thiel schrieb in seinem Lagebericht am Freitag, "dass den dringenden Appellen der Botschaft über längere Zeit erst in dieser Woche Abhilfe geschaffen" worden sei, berichtet das ARD-Hauptstadtstudio. Darüber hinaus betonte der Diplomat: "Wenn das an irgendeiner Stelle diesmal schief gehen sollte, so wäre dies vermeidbar gewesen". Die Formulierungen werfen weitere Fragen im Hinblick auf das Krisenmanagement der Bundesregierung auf. Das Personal der Botschaft wurde gestern auf den Flughafen in Kabul verlegt, das eigentliche Botschaftsgebäude geschlossen. Am Freitag hatte Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) betont, man habe sich seit Wochen auf diese Situation vorbereitet. Wie das ARD-Hauptstadtstudio weiter unter Berufung auf "Sicherheitskreise" berichtet, wurde aber erst in der vergangenen Woche darüber gesprochen, unter welchen Bedingungen ein A400M-Transportflugzeug der Bundeswehr für eine Evakuierung zur Verfügung gestellt werden könnte. Die Deutsche Botschaft teilte am Montag mit, an Flügen zur Evakuierung deutscher Staatsbürger und einheimischer Mitarbeiter werde gearbeitet. "Wir raten Ihnen, nicht zum Flughafen zu gehen, bevor Sie informiert sind. Begeben Sie sich erst zum Flughafen, nachdem wir Sie telefonisch kontaktiert haben."

Videos zeigen dramatische Szenen am Flughafen von Kabul

Nachdem die Taliban in Afghanistan die Macht übernommen haben, haben offenbar über tausend Menschen versucht, am Flughafen in Kabul einen Evakuierungsflug zu erwischen. Auf dramatischen Bildern war zu sehen, wie Menschen neben einer rollenden Boeing C-17 des US-Militärs herlaufen und auf die Tragflächen klettern. Auf weiteren Videos ist zu sehen, wie Apache-Kampfhubschrauber vor einem Militärtransporter herfliegen, um die Menschen zu vertreiben. Ein ebenfalls in sozialen Netzwerken verbreitetes Video soll zeigen, wie Menschen von einem startenden Flugzeug herunterfallen. Die Echtheit der Videos konnte zunächst nicht überprüft werden. Das US-Militär räumte jedoch ein, dass am Flughafen Warnschüsse abgegeben worden seien. Aus Deutschland sind unterdessen ebenfalls drei Maschinen unterwegs, um Menschen aus Afghanistan auszufliegen. Eines der Flugzeuge setzte am Mittag zur Zwischenlandung in Baku in Aserbaidschan an.

Taliban geben sich gemäßigt - Womöglich Tote am Flughafen von Kabul

Nach der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan gibt sich die radikal-islamistische Gruppierung gemäßigt. Ein Taliban-Sprecher verbreitete am Montag ein Video aus den Straßen von Kabul, in dem sich Männer wohlwollend zum Einmarsch äußern. Die Menschen, die am Flughafen von Kabul vergeblich versucht hatten, das Land zu verlassen, könnten nach Hause zurückkehren, hieß es in einer weiteren Erklärung der Taliban. Zivilisten würde nichts angehabt werden, ebenso wie dem Botschaftspersonal. Am Flughafen spielten sich chaotische Szenen ab. Hunderte versuchten, eines der letzten Flugzeuge aus der afghanischen Hauptstadt zu besteigen, das Rollfeld war voll von Menschen. Rund 6.000 US-Soldaten sollen noch am Airport sein, um diesen "zu sichern", wie es hieß. Diese gaben Warnschüsse ab, um die Menschen zurückzutreiben. Der arabische Nachrichtensender Al-Jazeera berichtete von Toten am Flughafen. Es sei aber vollkommen unklar, ob die Menschen beispielsweise durch abgegebene Schüsse oder durch eine Massenpanik ums Leben gekommen seien. Unterdessen ist gegen 7 Uhr deutscher Zeit aus Wunstorf bei Hannover ein Militärtransporter vom Typ A-400M der Bundeswehr nach Kabul abgehoben, um "zu Schützende" auszufliegen, wie es hieß. Offenbar starte der Flug verspätet, denn das Verteidigungsministerium hatte am Sonntagabend noch mitgeteilt, "Transportflugzeuge" würden "heute Nacht" starten. Die Lage im weiteren Stadtgebiet von Kabul war unterdessen am Montag relativ ruhig. Viele Läden sind geschlossen, Taliban haben die Kontrolle an den zahlreichen "Checkpoints" übernommen. Eine Al-Jazeera-Reporterin sagte, sie sei in der Hotel-Lobby von Taliban mit Maschinenpistolen freundlich gegrüßt worden, die Männer seien dann weitergegangen. Später am Tag soll es eine Pressekonferenz der neuen Machthaber geben. Der bisherige Präsident Aschraf Ghani hatte das Land am Sonntag fluchtartig verlassen.

Chaos am Flughafen von Kabul - US-Militär gibt Warnschüsse ab

Nachdem die afghanische Hauptstadt Kabul faktisch in die Hand der radikal-islamistischen Taliban gefallen ist, hat es am Flughafen der Stadt chaotische Szenen gegeben. Laut Augenzeugenberichten feuerte US-Militär am Montag in die Luft, um Menschenmassen zu vertreiben, die auf dem Flughafengelände versuchen, in eines der Evakuierungsflugzeuge zu kommen. Auch Deutschland hatte am Abend angekündigt, Transportflugzeuge vom Typ A400M nach Kabul zu schicken, um Menschen aus dem Land zu holen. Dazu solle in einem Nachbarland eine logistische Drehscheibe eingerichtet werden, von wo aus dann Charterflüge nach Deutschland gehen, teilte die Bundeswehr mit. Ein Sprecher der Taliban erklärte am Montagmorgen, Kabul stehe unter der Kontrolle seiner Gruppierung. "Spezialeinheiten des Islamischen Emirats sind in verschiedenen Teilen der Stadt stationiert, um für Sicherheit zu sorgen." Die breite Öffentlichkeit sei mit der Ankunft der Mudschaheddin und mit der Sicherheit zufrieden. Der bisherige Präsident Aschraf Ghani hatte das Land am Sonntag fluchtartig verlassen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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