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Guantánamo Ex-Häftling Murat Kurnaz zweifelt Schließungspläne für das Lager an

Archivmeldung vom 20.12.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.12.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der ehemalige Guantánamo-Häftling Murat Kurnaz glaubt trotz entsprechender Pläne des gewählten amerikanischen Präsidenten Barack Obama noch nicht an die Schließungdes Lagers.

"Barack Obama hat zwar gesagt, dass er Guantánamo schließen will. Aber er hat keine Zeit angegeben", sagte Kurnaz der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung". "Er könnte Guantánamo also auch 2012 schließen. Die Menschenrechtsorganisationen dürfen jetzt nicht schlapp machen. Sie müssen weiterhin Druck ausüben." Bei den Ankündigungen von Politikern "muss man vorsichtig sein. Und bei vielen Gefangenen geht selbst das US-Militär von ihrer Unschuld aus. Trotzdem sitzen sie seit über vier Jahren in Guantánamo und warten auf ein Land, das ihnen Asyl gewährt. Sie können nicht in ihre Heimat zurück, weil sie politisch verfolgt wurden und dort lange nicht gelebt haben. Kein europäisches Land war bisher bereit, ihnen Asyl zu gewähren - außer Albanien und Portugal. Andere Länder müssen mitmachen." Kurnaz erklärte weiter: "Obwohl die Amerikaner kurz nach meiner Festnahme gesagt haben, dieser Mann ist unschuldig und der deutschen Regierung angeboten haben, mich abzuholen, hat Außenminister Frank-Walter Steinmeier dies einfach verneint. Deshalb musste ich weitere vier Jahre in Guantánamo sitzen. Ich habe auf eine Entschuldigung gehofft. Jetzt ist es dafür zu spät. Steinmeier hat indirekt Folter unterstützt. Allein eine Entschuldigung würde das nicht gut machen. Ich vermisse fünf sehr wichtige Jahre meiner Jugend. Die bekomme ich nicht mehr wieder."

Quelle: Mitteldeutschen Zeitung

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