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Report deckt Arbeitsrechtsverletzungen im Namen von adidas und Puma auf

Archivmeldung vom 21.04.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.04.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Das internationale Play Fair Bündnis, ein Zusammenschluss aus 148 Gewerkschaften und Nichtregierungsorganisationen, veröffentlicht Report über Arbeitsbedingungen in den Zulieferfabriken großer Sportartikelhersteller. Die Kampagne für Saubere Kleidung (CCC) ist schockiert über die konsequente Missachtung internationaler Arbeitsstandards.

Als Mitherausgeberin der Recherche, sieht sich die CCC in der Verantwortung, Vorstand und Aufsichtsrat der Puma AG im Rahmen der Aktionärsversammlung in Nürnberg am 22. April öffentlich anzuklagen.

"Als ich das Soll nicht erfüllen konnte, warf mir der Aufseher eine Stoppuhr ins Gesicht", so eine chinesische Arbeiterin von Yu Yuen, einer der größten Zulieferer für die deutschen Sportartikelgiganten. Der Report "Die Hürden überwinden: Schritte zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der globalen Sportartikelindustrie" zeigt auf, Arbeitsrechtsverletzungen bei adidas und Puma sind keine Ausnahme, sondern Norm.

"Die neuen Recherchen machen deutlich, wie scheinheilig die Konzernpolitik von adidas und Puma ist", so Johanna Fincke, Koordinatorin der Sportkampagne der CCC, "auf der einen Seite erlassen große Markenfirmen wie adidas und Puma Verhaltenskodizes, in denen sie ihre Zulieferer auf dem Papier verpflichten, Überstunden zu begrenzen und Mindestlöhne zu zahlen. Auf der anderen Seite bekommen nur die Produzenten einen Vertrag, die am Schnellsten und Billigsten liefern. Damit werden die Verhaltenskodizes von adidas und Puma zu einer Farce und dienen ausschließlich der Verbesserung ihres Images." Der aktuelle Report, basierend auf über 300 Interviews zeigt auf, dass z.B. chinesische ArbeiterinInnen trotz des milliardenschweren Sponsorings deutscher Markenfirmen, für weniger als zwei Dollar am Tag Fußbälle für UEFA EM nähen müssen.

"Derzeitig steigen die Lebensmittelpreise in den armen Ländern an. Die ArbeiterInnen aus den Ländern des Südens sind gezwungen ihren Hungerlohn komplett für Nahrungsmittel auszugeben. Für Miete, Schule, Krankenbesuche bleibt nichts übrig. Und dies bei 232 Überstunden im Monat," bekräftigt Sandra Dusch Silva von der Christlichen Initiative Romero, das beschämende Ergebnis des Reports.

Aus den aktuellen Recherchen lassen sich vier Schlüsselbereiche ableiten, in denen die Sportbekleidungsindustrie etwas unternehmen muss: Niedriglöhne; Missbrauch von Kurzzeitverträgen; Verstöße gegen die Vereinigungsfreiheit und das Recht auf Tarifverhandlungen sowie Betriebsschließungen.

Der Report bleibt nicht bei den Anklagen stehen, sondern bietet den Konzernen einen Maßnahmenkatalog zur Verbesserung. Diese Maßnahmen könnten auch adidas und Puma ergreifen.

"Die Ergebnisse des Reports sind zu skandalös um darüber hinwegzusehen", so Johanna Fincke und droht: "Unter diesen Umständen können wir von Seiten der CCC nicht für eine Entlastung des Puma Vorstands stimmen. Auf der öffentlichen Sitzung am 22. April sind wir präsent und nehmen den Vorstandsvorsitzenden Jochen Zeitz in die Pflicht".

Quelle: (ots) Kampagne für ´Saubere` Kleidung,- Christliche Initiative Romero

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