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Panik in Georgien nach Falschmeldung über russische Invasion

Archivmeldung vom 15.03.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.03.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: premiumpresse
Bild: premiumpresse

Mit einem fiktiven Fernsehbericht über einen angeblich neuen Einmarsch russischer Truppen hat ein georgischer Sender Panik ausgelöst. Bei den Rettungsdiensten ging am Samstagabend nach Medienberichten eine Rekordzahl von Notrufen ein, nachdem der Privatsender Imedi gemeldet hatte, russische Panzer seien auf dem Weg in die Hauptstadt Tiflis. Moskau nutzte den Vorfall zu scharfer Kritik an Präsident Michail Saakaschwili.

Angst und Schrecken breiteten sich unter den Georgiern aus, als Imedi berichtete, russische Flugzeuge hätten Häfen und Flughäfen bombardiert. In dem Bericht hieß es zudem, Präsident Saakaschwili sei getötet worden, mehrere Oppositionsführer seien auf die russische Seite gewechselt. Die Meldung unterlegte der Sender mit Archivbildern der russischen Invasion im August 2008. Lediglich kurz vor Beginn des Beitrags wurde kurz eingeblendet, dass es sich um eine "Simulation" möglicher Entwicklungen handele.

Örtlichen Medien zufolge löste die Falschmeldung vielerorts Alarm aus. Die Nachrichtenagentur Interpress meldete, dass es zahlreiche Fälle von Herzinfarkten und Ohnmachtsanfällen gegeben habe. In der Stadt Gori, die am stärksten von dem Konflikt im Sommer 2008 betroffen war, seien viele Menschen in Geschäfte gerannt, um sich mit dem Notwendigsten zu versorgen. Vorübergehend waren die Handy-Netze lahmgelegt.

Die Opposition warf der Regierung vor, den von einem Verbündeten Saakaschwilis betriebenen Sender zu missbrauchen, um ihre Kritiker in Misskredit zu bringen. "Ich bin sicher, dass jede Sekunde dieser Sendung mit Saakaschwili abgestimmt war", sagte Oppositionsführerin Nino Burdschanadse. Auch sie zählte in dem Bericht zu den Politikern, die zur russischen Seite übergelaufen sein sollten.

Imedi entschuldigte sich für die fiktive Meldung, allerdings erst, nachdem wütende Georgier gegen die Sendung Sturm liefen. Bereits kurz nach der Ausstrahlung hatten sich im Internet-Netzwerk Facebook Kritiker in Gruppen organisiert, denen sich bis Sonntagmittag mehr als 6000 Menschen anschlossen.

"Mit Lügen und schockierenden Provokationen spielt Saakaschwili die georgischen und russischen Völker weiter gegeneinander aus", sagte Russlands Botschafter bei der NATO, Dmitri Rogosin, der Nachrichtenagentur Interfax.

Russische Truppen waren im August 2008 in Georgien eingerückt, als Tiflis versuchte, die abtrünnige georgische Region Südossetien wieder unter Kontrolle zu bringen. Die Beziehungen zwischen beiden Ländern sind äußerst angespannt.

Quelle: premiumpresse

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