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Gaza: Vielzahl Verwundeter kann nicht ausreichend behandelt werden

Archivmeldung vom 05.01.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.01.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Mehr als eine Woche nach dem Beginn der Luftangriffe, denen die Bodenoffensive der israelischen Streitkräfte folgte, sind im Gazastreifen die chirurgischen Einrichtungen völlig überlastet. Um der Vielzahl von Verwundeten zu helfen, werden Chirurgen gebraucht, die auf Gefäßverletzungen spezialisiert sind.

Im Shifa-Krankenhaus, der Referenzklinik von Gaza-Stadt, hat die Intensivstation ihre Kapazitätsgrenzen erreicht. Die medizinischen Einrichtungen können außerdem sowohl von Patienten als auch vom Personal nur unter Schwierigkeiten erreicht werden. Die Teams von ÄRZTE OHNE GRENZEN versuchen daher, die Menschen in ihren Vierteln zu versorgen und planen, ein  chirurgisches Team sowie ein mobiles Krankenhaus mit Operationssaal und Intensivstation bereitzustellen. ÄRZTE OHNE GRENZEN hat derzeit 38 Mitarbeiter im Gazastreifen. Am 31. Dezember konnte das bisherige Team aus einheimischen Mitarbeitern um drei internationale Teammitglieder, einen Arzt, eine Krankenschwester und einen Projektkoordinator, verstärkt werden. Wegen der angespannten Sicherheitslage mussten die Teams ihre Arbeit jedoch an einigen Orten vorübergehend einstellen.

Wegen der Intensität der Bombardierungen musste das Team von ÄRZTE OHNE GRENZEN in der Khan Yunis-Klinik im südlichen Gazastreifen die Versorgung Verletzter einstellen. Die gesamte Einrichtung ist seit dem Beginn der Bombardierungen geschlossen und vom Norden aus nicht mehr zu erreichen, da der Gazastreifen durch die israelischen Streitkräfte aufgeteilt wurde. In Beit Lahia im nördlichen Gazastreifen mussten die Mitarbeiter ihre Arbeit in der Kinderklinik von ÄRZTE OHNE GRENZEN bereits vor der Bodenoffensive mehrfach unterbrechen. Seit Beginn der Offensive am 4. Januar haben die Teams ihre Arbeit im nördlichen Gazastreifen ganz eingestellt. In Gaza-Stadt leisten Mitarbeiter von ÄRZTE OHNE GRENZEN postoperative und andere medizinische Hilfe für Patienten, die aus dem Shifa-Krankenhaus überwiesen werden. Wegen der aktuellen Sicherheitslage konnten jedoch bislang nur sehr wenige Patienten die Einrichtung erreichen.

Die Mitarbeiter von ÄRZTE OHNE GRENZEN versuchen daher, ihre Hilfeleistungen so anzupassen, dass sie Patienten erreichen, die wegen der Sicherheitslage das Haus nicht verlassen können. Einheimische Ärzte, Krankenschwestern und Physiotherapeuten der Organisation haben medizinische Materialien mit in ihre Wohnviertel genommen und versorgen dort Bedürftige. ÄRZTE OHNE GRENZEN wird außerdem auf Bitten des Shifa-Referenzkrankenhauses versuchen, ein chirurgisches Team in den Gazastreifen zu senden. Auch ein mobiles Krankenhaus mit einem Operationssaal und einer Intensivstation sollen dorthin auf den Weg gebracht werden. Zudem wollen die Teams weiteres medizinisches Material in die Krankenhäuser bringen, um die Vielzahl der Verletzten behandeln zu können.

ÄRZTE OHNE GRENZEN ist seit 1989 im Gazastreifen und im Westjordanland tätig. Die Mitarbeiter leisten sowohl in Gaza als auch in Nablus im Westjordanland psychologische, medizinische und psychosoziale Hilfe für Familien, die von der Gewalt betroffen sind. Das Team besteht normalerweise aus elf internationalen und 108 einheimischen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen. Darüber hinaus betreiben Mitarbeiter ein psychologisches Programm in Hebron im Westjordanland.

Quelle: ÄRZTE OHNE GRENZEN

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