BfV-Vize warnt vor unverhohlenem Vorgehen Russlands
Der Vizepräsident des Bundesamts für Verfassungsschutz (BfV), Sinan Selen, warnt vor einem immer unverhohleneren Vorgehen russischer Nachrichtendienste bei Sabotage- und Spionageaktionen in Deutschland. "Es geht zum einen darum, die Methoden immer wieder anzupassen, dass Operationen erfolgreich sind", sagte Selen der "Rheinischen Post".
"Das heißt also, im Werkzeugkasten hat sich etwas verändert, um
Abwehrstrategien von Sicherheitsbehörden entgegenzuwirken." Zum anderen
bestehe durchaus die Bereitschaft, "die 'Deniability' nicht mehr im
Vordergrund zu sehen, sondern den operativen Erfolg", sagte Selen. Die
"Deniability", also die Abstreitbarkeit, gilt als zentrale
nachrichtendienstliche Fähigkeit, mit der die Anonymität eines
Nachrichtendienstes gewahrt werden kann.
"Wir erleben eine
fortlaufende Lageverschärfung in diesem Bereich. Das ist nichts, was wir
in den letzten Monaten beobachten, sondern seit Jahren entwickelt sich
dieser Konflikt in diese Richtung weiter", sagte der BfV-Vizepräsident.
Er geht davon aus, dass man "fortlaufend auch entsprechende
Lageanpassungen oder Operationsanpassungen erleben werden". Selen sagte
weiter: "Wir werden es aber auch - das ist eine der Kernbotschaften -
mit einem langfristigen Konflikt zu tun haben, was die
Auseinandersetzung mit russischen Nachrichtendiensten angeht."
Quelle: dts Nachrichtenagentur