EU will sich bei seltenen Erden stärker von China entkoppeln
Archivmeldung vom 23.06.2025
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićEU-Industriekommissar Stéphane Séjourné fordert den Aufbau gemeinsamer strategischer Rohstoffreserven für seltene Erden, um Lieferausfälle abzufedern und wirtschaftlicher Erpressung durch China vorzubeugen. Zudem kündigte Séjourné im "Handelsblatt" an, noch in diesem Jahr weitere Projekte zur Förderung alternativer Rohstoffquellen auszuschreiben.
China nutzt seine marktbeherrschende Stellung bei Seltenen Erden, um
Europas Industrie unter Druck zu setzen. Jetzt zieht die EU-Kommission
Konsequenzen: "Alle europäischen Staaten haben heutzutage strategische
Reserven für Öl und Gas. Dasselbe sollten wir für strategische Rohstoffe
tun", sagte Séjourné.
Die EU hat bereits beschlossen, neue
Minen, Recyclingprojekte und Partnerschaften mit alternativen
Herstellern zu fördern. Nun sollen diese Vorhaben deutlich schneller
vorangetrieben werden. "Ich habe entschieden, dass die nächsten
Ausschreibungen beschleunigt erfolgen. Bereits dieses Jahr wird es
weitere Projektaufrufe geben", kündigte Séjourné an. Der
Industriekommissar warnte Peking, die EU habe Instrumente, um sich in
einem möglichen Handelskrieg zu wehren. "Europa muss endlich dieselben
Waffen nutzen wie seine Konkurrenten", forderte er.
Quelle: dts Nachrichtenagentur