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Flüchtlingskrise: Gabriel warnt vor Überforderung Deutschlands

Archivmeldung vom 18.09.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.09.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Sigmar Gabriel Bild: INSM, on Flickr CC BY-SA 2.0
Sigmar Gabriel Bild: INSM, on Flickr CC BY-SA 2.0

Der SPD-Vorsitzende und Vizekanzler Sigmar Gabriel hat vor einer Überforderung Deutschlands durch die Flüchtlingskrise gewarnt. "Deutschland hilft - aber wer hilft jetzt mal Deutschland", sagte Gabriel in einem Interview mit der "Bild"-Zeitung.

Deutschland könne zwar vielen Menschen eine neue Heimat bieten - "aber nicht allen". Deshalb müssten alle Flüchtlinge, die aus Ländern hierher gekommen seien, in denen es weder Krieg noch Verfolgung gebe, "unser Land wieder verlassen", so Gabriel. "Selbst das starke Deutschland" würde es nicht schaffen, jedes Jahr die Zahl von einer Millionen Flüchtlinge gut zu integrieren: "Deshalb muss Europa endlich helfen."

Während die Deutschen Turnhallen und Kasernen öffneten, Kleiderspenden sammelten und Flüchtlinge in Familien aufnähmen, würden andere Länder ihre Tore schließen, so Gabriel weiter. Europa aber sei eine Wertegemeinschaft, die auch auf Mitmenschlichkeit und Solidarität beruhre: "Wer unsere Werte nicht teilt, kann auf Dauer auch nicht auf unser Geld hoffen. Wenn es so weitergeht, ist Europa in Gefahr. Mehr als durch die Finanz- oder Griechenlandkrise." Es sei notwendig, dass Europa die Flüchtlinge fair verteile.

Gabriel verlangte außerdem deutlich mehr Engagement der USA. "Wenn in den Flüchtlingscamps rund um Syrien der Hunger und das Elend weiter wachsen, werden sich noch mehr Menschen auf die Flucht begeben." Gabriel bezeichnetet es als "Schande", dass das UN-Welternährungsprogramm jetzt den Betrag pro Flüchtling und Monat von 27 Dollar auf 13 Dollar kürzen musste: "Wenigstens da könnten die USA und auch die reichen Golfstaaten helfen."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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