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Migrationsforscher Bade: "Das europäische Asylsystem ist kaputt"

Archivmeldung vom 08.01.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.01.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Der Migrationsforscher Klaus J. Bade hat angesichts der Rekordzahlen von Flüchtlingen eine grundsätzlich neue Asylpolitik der Europäischen Union gefordert. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Bade: "Das europäische Asylsystem ist kaputt."

Nötig sei "eine faire Neuregelung der Belastung der einzelnen Länder durch die Aufnahme von Asylsuchenden", forderte der renommierte, emeritierte Professor und Gründungsvorsitzende der Gesellschaft für Historische Migrationsforschung. Eine Quotenregelung hätte positive Konsequenzen, erläuterte der Migrationsexperte. "Dann könnten Flüchtlinge sich unter Umständen sogar ihr Zielland aussuchen, solange dessen Kontingent oder Quote nicht erfüllt ist", regte er an. Überdies könnten "beruflich qualifizierte und als Einwanderer gesuchte Asylsuchende auch ganz aus den Fesseln des Asylverfahrens befreit werden", fügte Bade hinzu. Voraussetzung dafür sei "eine stärkere Öffnung für legale Zuwanderung nach klaren Kriterien". Der Migrationsforscher betonte, die "humanitäre Verpflichtung zur Aufnahme von Flüchtlingen und Asylsuchenden" dürfe dadurch keinesfalls eingeengt werden.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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