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Deutsche Wirtschaft sorgt sich um China-Geschäft

Archivmeldung vom 05.05.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.05.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Deutschland und China
Deutschland und China

Bild: Eigenes Werk /OTT

Der Präsident des Verbandes der Anlagen- und Maschinenbauer (VDMA), Karl Haeusgen, sorgt sich um das China-Geschäft deutscher Unternehmen. Das sagte er der "Süddeutschen Zeitung".

"Das Szenario einer Bildung von zwei großen Blöcken in der Welt - hier der Westen, da ein östlicher Block unter chinesischer Führung - ist leider kein unwahrscheinliches Szenario mehr", so Haeusgen. "Das bedeutet: Das reine Exportmodell vieler unserer Mitglieder ist erheblichen Risiken ausgesetzt."

China ist seit Jahren Haupthandelspartner Deutschlands und gerade für die Automobilindustrie ein zentraler Absatzmarkt. Allein Mercedes-Benz verkaufte im ersten Quartal 2022 erstmals mehr als 40 Prozent seiner Fahrzeuge in China, 2016 lag der Anteil erst bei 22 Prozent. Unklar ist derzeit allerdings, ob China auch in Zukunft noch für große Umsätze in der deutschen Wirtschaft sorgen wird. So suchen Unternehmen nach Alternativen etwa für den Fall, dass es womöglich ein Wirtschaftsembargo auch für China gibt, sollte die Regierung in Peking etwa Taiwan eingliedern, im schlimmsten Fall mit Gewalt. Ein solches Szenario, da sind sich alle Experten einig, wäre ein wirkliches Problem für deutsche Unternehmen. Webasto, Autozulieferer aus dem Münchner Raum mit elf Standorten in China, will sein China-Geschäft deshalb künftig stärker regionalisieren und vor allem von Lieferanten vor Ort einkaufen. "Wir überlegen, ob wir mittelfristig zweigleisig fahren", sagte Webasto-Chef Holger Engelmann der SZ.

"Das wäre dann das Ende der Strategie, eine Technologie für den Weltmarkt zu entwickeln - es gäbe dann sozusagen zwei Standards - für China und für den Rest der Welt." Allerdings sei es nicht einfach, China als Markt zu ersetzen. "Wir können den chinesischen Markt mit seinen 1,3 Milliarden Menschen nicht wirklich kompensieren", so Engelmann. "Wenn der Markt wegbricht, wird man als Unternehmen zunächst einmal kleiner, das ist ganz klar." VDMA-Präsident Haeusgen sagte: "Wir sprechen innerhalb der Branche natürlich viel über den Krieg in der Ukraine und Russland." Aber irgendwann, manchmal schon nach fünf Minuten, komme man dann auf das "viel größere Thema" China zu sprechen. "Und ich würde sagen: Ein großer Teil der Unternehmen arbeitet gerade an einem Plan B für das China-Geschäft." Inzwischen biete man als Verband Workshops zu der Frage an, wie man sich als Unternehmen neu ausrichten könne. "Aber es ist auch nicht einfach, sich neu zu orientieren, wenn man in China immer noch ein Drittel seines Geschäfts macht", so der Verbandspräsident.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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