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Hardt: Fall von Kunduz ist bittere Konsequenz aus westlichem Abzug

Archivmeldung vom 09.08.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.08.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Jürgen Hardt (2019)
Jürgen Hardt (2019)

Bild: Eigenes Werk /SB

Wenige Wochen nach dem offiziellen Abzug der letzten Bundeswehrsoldaten aus Afghanistan ist die nördliche Provinzhauptstadt Kunduz laut übereinstimmenden Medienberichten von den militant-islamistischen Taliban eingenommen worden.

Ehrenhain im deutschen Feldlager Kunduz Afghanistan 2009
Ehrenhain im deutschen Feldlager Kunduz Afghanistan 2009

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Dazu erklärt der außenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Jürgen Hardt: "Der Vormarsch der Taliban in Afghanistan ist eine bittere Konsequenz aus der Entscheidung, die internationale militärische Hilfe in Afghanistan im Sommer einzustellen. Den Boden für diese Entscheidung hatte Präsident Trump bereitet. Für US-Präsident Joe Biden und die übrigen westlichen Partner der RSM-Mission war diese Entscheidung schwer zu revidieren. Der Fall vom Kunduz ist für Deutschland besonders schmerzlich. Deutsche Soldatinnen und Soldaten haben hier zehn Jahre an der Seite ihrer afghanischen Kameraden erfolgreich gegen die Taliban Widerstand geleistet. Mit dem Abzug der RSM-Truppen kippte die fragile Machtbalance zugunsten der Islamisten.

Die demokratisch gewählte afghanische Regierung hat es in den vergangenen 20 Jahren nicht vermocht, die Lage im Land entscheidend zu stabilisieren und mit den Taliban einen Frieden zu erreichen. Die Gespräche zwischen der afghanischen Regierung und den Taliban in Doha müssen nun mit höherem Druck auch des Westens endlich vorangebracht werden. Den Taliban wie der afghanischen Regierung muss klar sein, dass die Wirtschaftshilfen und damit der Wohlstand im Lande vom Fortschritt des Friedensprozesses abhängt. Der internationale Finanzstrom ist der wichtigste verbleibende Hebel, um Druck auf die afghanischen Konfliktparteien auszuüben.

Angesichts des Vormarschs der Taliban müssen Deutschland und die westlichen Partner prüfen, wie sich die Sicherheitslage für die zivilen Aufbauhelfer im Lande darstellt. Notfalls müssen rechtzeitig Konsequenzen gezogen werden. Was die Binnenvertriebenen in Afghanistan angeht, sollten Deutschland und Europa zur weiteren Unterstützung der UN und der Nachbarstaaten bereit sein.

Auch der Druck auf Pakistan muss erhöht werden. Dieses Land war jahrzehntelang ein Rückzugsort für die Taliban. Die fragile Lage in Afghanistan hat wesentlich damit zu tun, dass Pakistan nie am Friedensprozess mitgewirkt hat. Auch Pakistan muss wissen, dass wir mehr Kooperation erwarten."

Quelle: CDU/CSU - Bundestagsfraktion (ots)


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