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Amnesty: Zahl der zum Tode Verurteilten 2014 deutlich gestiegen

Archivmeldung vom 01.04.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.04.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
amnesty international
amnesty international

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat im Jahr 2014 gegenüber dem Vorjahr weltweit deutlich mehr Todesurteile gezählt. Mindestens 2.466 Todesurteile seien im vergangenen Jahr verhängt worden, 28 Prozent mehr als im Jahr 2013, wie die Organisation am Mittwoch mitteilte. Die Zahl der Todesurteile sei insbesondere wegen des starken Anstiegs der Verurteilungen in Ägypten und Nigeria gestiegen.

"Regierungen, die mit der Todesstrafe Verbrechen bekämpfen wollen, betrügen sich selbst", sagte Amnesty-Generalsekretär Salil Shetty. Es gebe "keine Belege dafür, dass die Todesstrafe mehr abschreckt als andere Strafen". Die Zahl der registrierten Hinrichtungen ging im vergangenen Jahr laut den Menschenrechtlern allerdings deutlich zurück. Weltweit seien 2014 mindestens 607 Menschen in 22 Staaten hingerichtet worden. Im Vorjahr waren es 778. In den Statistiken fehlen allerdings Zahlen zu China. Da die Zahlen der Hinrichtungen und Todesurteile in China als Staatsgeheimnis behandelt werden, sei es nicht möglich, Daten für das Riesenreich bereitzustellen.

Allerdings gehe Amnesty davon aus, dass "China wieder mehr Hinrichtungen ausführen ließ als der Rest der Welt zusammen", teilte die Menschenrechtsorganisation weiter mit. Dies würde bedeuten, dass im Jahr 2014 weltweit über 1.200 Menschen hingerichtet wurden. Die Organisation gehe davon aus, dass in China jedes Jahr Tausende Menschen zum Tode verurteilt und hingerichtet werden.

Menschenrechtsbeauftragter: Amnesty-Bericht zur Todesstrafe "wirkt ermutigend"

Der Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe, Christoph Strässer, sieht in dem Bericht der Menschenrechtsorganisation Amnesty International zu den weltweiten Hinrichtungen und verhängten Todesurteilen im Jahr 2014 ein ermutigendes Zeichen. "Der aktuelle Bericht von Amnesty International über die Todesstrafe weltweit wirkt ermutigend: Die Zahl der darin erfassten Hinrichtungen hat 2014 fast um ein Viertel abgenommen", erklärte Strässer am Mittwoch. "Doch leider ist die Dunkelziffer sehr groß. Laut Amnesty International wurden allein in China weitaus mehr Menschen hingerichtet als in allen anderen Ländern der Welt zusammen."

Leider könne sich das Bild schnell ändern, wie das Beispiel Pakistan zeige, so Strässer weiter. "Dort wurden nach einem jahrelangen Moratorium allein in den ersten Monaten des neuen Jahres 58 Personen hingerichtet."

In dem Bericht über die Todesstrafe 2014 hat Amnesty International eine Abnahme der Hinrichtungen weltweit um 22 Prozent von 778 auf 607 und eine Zunahme der verhängten Todesurteile um 28 Prozent (von 1.925 auf 2.466) erfasst. Diese Zahlen umfassen nicht die vermutlich Tausenden von Hinrichtungen in China und eine hohe Dunkelziffer in Ländern wie Iran, Nordkorea und Vietnam. Die erhöhte Zahl von verhängten Todesurteilen führt Amnesty International insbesondere auf Ägypten und Nigeria zurück, die erheblich mehr Todesurteile und in einigen Fällen Massentodesurteile verhängten.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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