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Sonderüberstellungen laufen laut Ex-CIA-Agent schon seit 1995

Archivmeldung vom 29.12.2005

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.12.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Das umstrittene Programm der "Sonderüberstellungen" von mutmaßlichen Terrorhelfern an Folterländer durch den US-Geheimdienst CIA läuft nach Angaben eines ehemaligen US-Topagenten schon seit mehr als zehn Jahren.

"Präsident Clinton, sein Sicherheitsberater Sandy Berger und sein Terrorismusberater Richard Clarke haben die CIA im Herbst 1995 beauftragt, al-Qaida zu zerstören", sagt der frühere CIA-Agent Michael Scheuer der ZEIT. Dazu seien auch die Sonderüberstellungen eingeführt worden, bei denen Verdächtige gekidnappt und in andere Länder geflogen wurden. Scheuer entwickelte und leitete über Jahre das Programm der "Sonderüberstellungen".

Der Ex-Agent sagt, die CIA habe selbst nie jemanden festgenommen oder gefangen gehalten. "Das machte die örtliche Polizei oder ein örtlicher Geheimdienst", fügt er hinzu. Die Verdächtigen seien nicht in die USA gebracht worden, "weil Präsident Clinton das nicht wollte".

Die Zusammenarbeit mit den deutschen Sicherheitsbehörden bei dem Programm bezeichnet der Ex-Agent als "im besten Falle wechselhaft". Auf Anfragen habe es manchmal "einfach keine Antwort" gegeben. "Alles war einfach sehr stockend", sagt er. Das habe sich nach dem Anschlag vom 11. September 2001 verändert.

Scheuer warf den Europäern wegen ihrer Kritik an dem CIA-Programm Unehrlichkeit vor: "Denn alle Informationen aus den Verhören und Dokumenten, alles, was mit Spanien, mit Italien, mit Deutschland, mit Frankreich, mit England zu tun hatte, wurde doch weitergegeben." Die Deutschen seien Nutznießer der Methode gewesen.

Der Ex-Agent stuft das gesamte Programm als "zu 90 Prozent ein Riesenerfolg und nur zu 10 Prozent ein Desaster" ein. Für die Zukunft hält er die "Sonderüberstellungen" wegen der Presseberichte darüber für "tot".

Quelle: Pressemitteilung DIE ZEIT

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