Linke fürchtet nach US-Angriff schärfere Repressionen im Iran

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Nach dem Angriff der USA auf iranische Atomanlagen befürchtet der Linken-Vorsitzende Jan van Aken, dass sich die Lage der Bevölkerung im Iran verschlechtert. "Die Gefahr besteht, dass gerade ein geschwächtes Regime die Repression nach innen weiter verschärft", sagte van Aken den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
"Dass Bomben von außen die Lage im Land eher verschlimmern als
verbessern, haben die westlichen Kriege in Irak und in Afghanistan auf
furchtbare Weise gezeigt."
Der Linken-Chef kritisierte den
US-Angriff scharf. "Es geht hier nicht darum, wer die dicksten Bomben
hat, sondern darum, wie wir eine iranische Atombombe verhindern", sagte
van Aken. "Dafür braucht es Verhandlungen, Verträge und Vertrauen
darauf, dass die dann auch eingehalten werden, von allen Seiten." Nur
mit Verträgen und Kontrolle lasse sich der Bau einer iranischen
Atombombe sicher verhindern.
"Aber wenn in laufende Verhandlungen
hinein plötzlich bedenkenlos völkerrechtswidrige Angriffskriege geführt
werden, kann sich ja niemand mehr auf die geltenden Regeln verlassen",
fügte van Aken hinzu. "Die Bundesregierung muss sich unermüdlich dafür
einsetzen, das Fenster für eine diplomatische Lösung offenzuhalten."
Die
Grünen-Innenexpertin Irene Mihalic warnte unterdessen vor einer
Verschlechterung der Sicherheitslage in Deutschland. Die Bedrohung für
Juden in Deutschland sei ohnehin so groß wie lange nicht mehr, sagte die
Parlamentsgeschäftsführerin der Grünen-Bundestagsfraktion den Zeitungen
der Funke-Mediengruppe. "Hinzu kommt die Gefährdung von
US-Einrichtungen, die sich nun sehr wahrscheinlich erhöht."
Die
Bundesregierung sei aufgefordert, neben der außenpolitischen Dimension
die Sicherheitslage hierzulande fest im Blick zu behalten und auf die
Lageeinschätzungen von Polizeien und Nachrichtendiensten entsprechend zu
reagieren. Noch seien die Auswirkungen auf die innere Sicherheit noch
nicht vollständig absehbar.
Quelle: dts Nachrichtenagentur