UNHCR kritisiert Einschränkung des Familiennachzugs

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UNHCR-Chef Filippo Grandi kritisiert Verschärfungen des Familiennachzugs bei bestimmten Flüchtlingsgruppen. "Ich verstehe die Bedenken", sagte der Hohe Kommissar der Vereinten Nationen für Flüchtlinge der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Freitagsausgabe). "Es geht zum Beispiel um Syrer mit subsidiärem Schutz. Die meisten müssen aber doch lange bleiben. Ohne Familie fällt Integration schwer. Ich sage: seid pragmatisch, seid flexibel."
Am Freitagvormittag hatte der Bundestag mit großer Mehrheit einer
Aussetzung des Familiennachzugs für Angehörige von in Deutschland
lebenden Flüchtlingen mit subsidiärem - also temporärem - Schutz für
zwei Jahre zugestimmt. Der Gesetzentwurf aus dem Bundesinnenministerium
von Alexander Dobrindt (CSU) bekam 444 Ja-Stimmen. 135 Abgeordnete
stimmten dagegen.
Grandi äußerte sich auch zum Entschluss der
Bundesregierung, sich vorerst nicht mehr am UNHCR-Resettlement-Programm
zu beteiligen, bei dem besonders schutzbedürftige Menschen umverteilt
werden. "Das besorgt mich", sagte Grandi der FAZ. "Es wäre schön, wenn
Deutschland wenigstens noch ein paar Flüchtlinge auf diesem Wege
aufnehmen könnte. Solche etwa, nur ein Beispiel, die aufgrund ihrer
Homosexualität in dem Land, in dem sie sich aufhalten, nicht sicher
sind."
Quelle: dts Nachrichtenagentur