Kiews Botschafter warnt vor "roten Linien" bei Sicherheitsgarantien
Der ukrainische Botschafter Oleksii Makejew fordert, einen Friedenseinsatz der Bundeswehr in der Ukraine nicht auszuschließen. Die Regierungen, die sich derzeit mit Sicherheitsgarantien für sein Land beschäftigten, dürften nicht "halbherzig" an das Thema herangehen, sagte Makejew dem "Handelsblatt".
"Und wir dürfen nicht den Fehler machen, uns selbst im Vorhinein rote
Linien zu ziehen - etwa für eine Beteiligung der Bundeswehr." Die beste
Sicherheitsgarantie für sein Land sei aber immer noch die
Nato-Mitgliedschaft, so der Diplomat.
Forderungen nach
territorialen Zugeständnissen seines Landes für eine Friedenslösung wies
Makejew zurück. "Wenn wir einem Aggressor, der die Weltordnung und das
Völkerrecht mit Füßen tritt, seine Eroberungen einfach durchgehen
lassen, wäre das fatal für die Sicherheit Europas", sagte er.
Der
Botschafter reagierte auch auf Forderungen aus der CSU, jungen
ukrainischen Männern das Bürgergeld zu streichen, wenn sie in
Deutschland nicht arbeiten oder in ihrer Heimat Wehrdienst leisten. Dies
sei "Stimmungsmache, in der praktischen Politik jedoch kaum
realisierbar", so Makejew. Es sei jedoch im gemeinsamen Interesse, dass
die in Deutschland lebenden Ukrainer auch arbeiten. Gut 34 Prozent der
Ukrainer seien hierzulande auf dem Arbeitsmarkt angekommen. "Das finde
ich nicht so schlecht, wenn man bedenkt, dass viele Frauen mit kleinen
Kindern eingewandert sind", so der Diplomat.
Quelle: dts Nachrichtenagentur