Stegner sieht in Trump-Putin-Treffen "einzige Friedensperspektive"
Archivmeldung vom 18.08.2025
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer SPD-Außenpolitiker Ralf Stegner hat sich erneut vorsichtig optimistisch mit Blick auf die Friedensbemühungen für die Ukraine geäußert. "Es ist gut, wenn US-Präsident Trump jetzt mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj redet und sich auch die Europäer vor den weiteren Verhandlungen mit Putin abstimmen", sagte Stegner der "Rheinischen Post".
"Die Gespräche zwischen Trump und Putin sind gegenwärtig die einzig
verbliebene Perspektive in Richtung Ende des schrecklichen Krieges,
täglichen Leidens und Sterbens, Waffenstillstand, Sicherheitsgarantien
für die Ukraine und Frieden", so Stegner. "Die dominierende militärische
Logik und jahrelange Waffenlieferungen sowie Sanktionen haben bisher
keinerlei Verbesserung gebracht. Die militärische Lage der Ukraine hat
sich im Gegenteil deutlich verschlechtert", sagte der SPD-Politiker.
"Vor
diesem Hintergrund sind Forderungen nach 'more of the same' hilflos,
wenig zielführend und jedenfalls keine realistische Alternative." Das
gelte etwa für die "unselige Dauerschleife in Sachen
Taurus-Marschflugkörper".
Linksfraktionschefin Heidi Reichinnek
äußerte sich unterdessen pessimistisch mit Blick auf das Treffen von
Trump am Montag mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in
Washington. "Das bevorstehende Treffen mit Selenskyj steht unter denkbar
schlechten Vorzeichen. Es droht eine weitere Demütigung durch Trump.
Für die Verhandlungsposition der Ukraine verheißt das nichts Gutes",
sagte Reichinnek der "Rheinischen Post".
Trumps vorhergehende
Drohungen nach "sehr schweren Konsequenzen" für Russland seien nach dem
Alaska-Gipfel kein Thema mehr. "Ein Friedensabkommen ist in weiter
Ferne, denn Trump hat klargemacht, dass es ihm um seine Interessen und
nicht die der Ukraine geht. Die europäischen Staaten müssen endlich
Gespräche mit China führen, um den Druck auf Putin zu erhöhen und ihn an
den Verhandlungstisch zu bringen", forderte Reichinnek.
Quelle: dts Nachrichtenagentur