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EVP-Fraktionschef warnt Türkei vor "Falschbehauptungen"

Archivmeldung vom 02.08.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.08.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Manfred Weber (2014)
Manfred Weber (2014)

Foto: Foto-AG Gymnasium Melle
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die türkische Drohung, das Flüchtlingsabkommen mit der EU aufzukündigen, stößt auf entschiedene Ablehnung im Europaparlament. "Es liegt an der türkischen Seite zu liefern, nicht an Europa", sagte EVP-Fraktionschef Manfred Weber (CSU) der "Welt".

Zuvor hatte der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu mit dem Aus für die Vereinbarung gedroht, sollte die Türkei bis Oktober keine Visa-Freiheit erhalten. Weber verwies auf die 72 von der Türkei zu erfüllenden Kriterien, die Grundlage der Gespräche über eine mögliche Visa-Liberalisierung sind. "Spielregeln können nicht willkürlich verändert werden."

Der Parlamentarier rief die türkische Regierung auf, zu einer sachlichen Debatte zurückzukehren. "Sowohl Falschbehauptungen von Erdogan in Sachen Finanzen als auch Drohungen bringen uns nicht weiter", sagte Weber und nahm damit Bezug auf den Vorwurf des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan, die Europäische Union bleibe zugesagtes Geld für die Flüchtlingshilfe schuldig. "Wir brauchen jetzt mehr Sachlichkeit", sagte Weber.

Die Europäische Union müsse unterdessen zu ihrem Versprechen stehen, Flüchtlingsprojekte in der Türkei zu finanzieren. "Es steht für mich außer Frage, dass wir diese Hilfe auch weiterhin leisten müssen", sagte Weber. "Jeder Euro vor Ort im Umfeld Syriens ist zehnmal besser investiert, als wenn die Flüchtlinge nach Europa kommen." Es gehe darum, dass die Menschen dort eine Zukunft hätten. "Einer der großen Fehler der Vergangenheit war es, die Mittel durch die EU-Staaten für die Flüchtlingscamps in der Region rund um Syrien zurückzufahren", sagte Weber. "Das führte dazu, dass sich die Flüchtlinge aufmachten nach Europa. Da sind wir Gott sei Dank heute viel besser aufgestellt."

Weber verteidigte Europa gegen die häufig geäußerte Kritik, im Kampf gegen den Terrorismus keine Antwort zu liefern. "Viele nationale Politiker machen es sich wieder mal zu einfach, wenn sie den Schwarzen Peter nach Europa abschieben", sagte er. "Häufig ist der nationale Egoismus auch im Anti-Terror-Kampf das Hauptproblem." Es sei nun die konkrete Aufgabe der EU-Innenminister, dafür zu sorgen, dass sich die Behörden besser austauschten. "Europa braucht dringend eine europäische Gefährderdatei, so wie sie in Deutschland nach den NSU-Anschlägen aufgebaut wurde, um die Landeskriminalämter zu vernetzen", forderte Weber. Europa müsse zudem künftig einen besseren Überblick erhalten, wer sich im Schengen-Raum aufhalte. "Wir brauchen wie die USA ein funktionierendes Einreise- und Ausreisesystem und zwar umgehend", sagte er. "Wir müssen wissen, wer nach Europa kommt, wo er sich befindet und sicherstellen, dass er nach Ablauf des Visums auch wieder ausreist."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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