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Schriftsteller Petros Markaris kritisiert Syriza-Regierung

Archivmeldung vom 28.08.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.08.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Petros Markaris (2012), Archivbild
Petros Markaris (2012), Archivbild

Foto: Krimidoedel
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der griechische Romanautor Petros Markaris, international bekannt für seine Krimi-Reihe um den Kommissar Kostas Charitos, ist wütend auf seine Regierung. Sein neuer Roman, der auf Deutsch kürzlich unter dem Titel "Drei Grazien" erschienen ist, handle von "diesen Akademikern, die, wie es vor allem in der jetzigen Regierung von Syriza der Fall ist, die Universität und ihre Lehrposition verlassen, um Minister zu werden."

Das ärgere ihn deshalb so sehr, weil "die Uni in der Zwischenzeit sein Budget nicht für andere Lehrkräfte nutzen kann. Das heißt, sie können für den, der in die Politik wechselt, keine neuen Lehrkräfte einstellen. Und die Studenten dieser Professoren sind dann aufgeschmissen. Das ist empörend!", sagte Markaris im Interview mit der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland". Besonders im Blick hat er dabei den kurzzeitigen Finanzminister Yanis Varoufakis: " Der hat immer noch sowohl seinen Lehrstuhl als auch sein Büro in der Universität. Freunde sagen mir, kein anderer kann das Büro bekommen. Und nun tourt er in Europa herum und macht Werbung für seine Europapartei!"

Die politische Stimmung in seinem Land hält Markaris für unberechenbar: "Die heutige Generation, die im fiktiven Reichtum wach geworden ist, lebt mit der Sehnsucht nach der Vergangenheit. Wann bekommen wir wieder einen Jeep? Wann können wir wieder ein Sommerhaus bauen? Das ist aus, passé! Und so verwehren sie sich den Blick in eine Zukunft." Wie sich das entladen könne, vermöge er nicht abzusehen: "Die Leute sind so verzweifelt, dass sie auch für die extreme Rechte stimmen. Wer weiß, wie viele Stimmen die Faschisten beim nächsten Mal bekommen. Die Leute können aber auch für Varoufakis stimmen. Möglich ist alles!"

Deutschland, so der Schriftsteller, sei traditionell ein Profiteur der griechischen Misere. "Deutschland hat immer gut verdient, auch als die Subventionen herumgeschleudert wurden. Deutschland und damals auch Frankreich, beide. Aber ich kann nicht von Deutschland oder Frankreich erwarten, dass sie Rücksicht auf uns nehmen, wenn die eigene Regierung keine Rücksicht auf das Land nimmt. Tut mir leid, so ist die Realität."

Quelle: neues deutschland (ots)

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