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Weidmann: Euro-Austritt einzelner Länder hätte "gravierende Konsequenzen"

Archivmeldung vom 21.08.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.08.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Dr. Jens Weidmann Bild: Deutsche Bundesbank
Dr. Jens Weidmann Bild: Deutsche Bundesbank

Laut Bundesbankpräsident Jens Weidmann hätte der Euro-Austritt einzelner Länder "gravierende Konsequenzen". "Eine Währungsunion ist kein Club, bei dem man problemlos aus- und wieder eintreten kann", warnte Weidmann in einem Interview mit dem Wirtschaftsmagazin "Capital".

Ihn irritiere, wie leichtfertig mit dem Gedanken einer Abspaltung der südeuropäischen Staaten gespielt werde. Wegen der eng verflochtenen Volkswirtschaften des Euroraums hätte dies "gravierende Konsequenzen" - auch hierzulande: "Deutschland würde schwere Nachteile erleiden", mahnte der Bundesbankpräsident. Das gleiche gelte für einen deutschen Euro-Ausstieg. "Niemand hier sehnt sich nach der D-Mark zurück", so Weidmann. "Wir kämpfen für einen stabilen Euro."

Die von der Europäischen Zentralbank (EZB) angekündigte Hilfe, unbegrenzt Staatsanleihen der Krisenländer zu kaufen, lehnte Weidmann im Gespräch mit dem Magazin strikt ab. "Aus meiner Sicht verwischen solche Staatsanleihekäufe die Grenzen zwischen Geldpolitik und Fiskalpolitik", monierte der Bundesbankpräsident.

Wagenknecht begrüßt Idee eines deutschen Euro-Austritts im Interesse Südeuropas

Die Finanzexpertin und stellvertretende Vorsitzende der Linkspartei, Sahra Wagenknecht, hält einen Austritt Deutschlands aus der Euro-Zone für denkbar, um Europa wirtschaftlich wieder ins Lot zu bringen. "Aus der Perspektive der deutschen Exportindustrie wäre das sicher ein harter Schnitt. Aus Sicht der meisten anderen Euro-Länder kann man darüber durchaus diskutieren", sagte Wagenknecht der "Saarbrücker Zeitung".

Die Linken-Politikerin reagierte damit auf Überlegungen des wissenschaftlichen Chefberaters des Bundesfinanzministeriums, Kai Konrad, der kürzlich einen deutschen Euro-Austritt ins Gespräch gebracht hatte, um die Einheitswährung abzuwerten und südeuropäischen Krisenländern damit auf die Beine zu helfen.

Sie wundere sich ohnehin, warum die Südeuropäer, aber auch Frankreich "nicht stärker darauf drängen, dass Deutschland entweder sein Lohndumping aufgibt oder eben den Euro-Raum verlässt", erklärte Wagenknecht. "Wenn die Politik so weitermacht wie bisher, also ein Dumpingwettlauf bei den Löhnen, Kürzungen bei sozialen Leistungen und gleichzeitig immer neue Bankenrettungspakete, dann wird der Euro zwangsläufig auseinander fliegen", so die Linken-Politikerin.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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