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Vietnam plante Entführung über ein Dreivierteljahr

Archivmeldung vom 20.04.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.04.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Lutz Stallknecht / pixelio.de
Bild: Lutz Stallknecht / pixelio.de

Die vietnamesischen Behörden haben die Entführung des ehemaligen Funktionärs der Kommunistischen Partei Vietnams Trinh Xuan Thanh aus Berlin offenbar bereits ein Dreivierteljahr vor der Tat geplant. Bereits im September 2016 reiste eine Delegation vietnamesischer Polizisten der Fahndungsabteilung C52 nach Prag. Dort wollten sie Quellen aktivieren, um den Aufenthaltsort von Trinh herauszufinden. Wie der "Spiegel" schreibt, geht das aus einem Bericht des Verbindungsbeamten des Bundeskriminalamts in Tschechien hervor.

Einen Monat später reiste eine Delegation des vietnamesischen Ministeriums für Öffentliche Sicherheit mit dem gleichen Ziel nach Deutschland. Am 23. Juli 2017 schließlich entführte ein Kommando unter der Leitung des Vizechefs eines vietnamesischen Geheimdienstes den Geschäftsmann und seine Geliebte im Berliner Tiergarten. Gegen einen der mutmaßlich Beteiligten beginnt am 24. April der Prozess vor dem Berliner Kammergericht. Wie der "Spiegel" weiter berichtet, stand nicht nur die vietnamesische Botschaft in Berlin im Mittelpunkt der Operation, auch die tschechische Hauptstadt Prag war eine wichtige Basis: Mindestens drei Tatverdächtige kamen aus Prag, der koordinierende Generalleutnant reiste von dort zurück nach Hanoi. In Prag wurden auch zwei Fahrzeuge für die Operation ausgeliehen.

Die Rechtsanwältin des Entführten, Petra Schlagenhauf, forderte im "Spiegel" die deutschen Behörden auf, sich für die Freilassung ihres Mandanten einzusetzen. "Ein solch ungeheuerlicher Vorgang kann nicht ohne deutliche Reaktion vonseiten der Bundesregierung bleiben." Inzwischen wurde auch über den Asylantrag des Entführten entschieden. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge schickte den Bescheid am 5. Dezember 2017, gut vier Monate nach der Entführung: Die Asylberechtigung wurde anerkannt.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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