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"Spiegel": Pleitestaaten zahlen bei EFSF nur noch Mini-Zinsen

Archivmeldung vom 08.10.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.10.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Die Krisenländer der Währungsunion zahlen für Kredite des temporären Euro-Rettungsfonds (EFSF) nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" nur noch Mini-Zinsen. Das gehe aus Aussagen von EFSF-Chef Klaus Regling vor dem Haushaltsausschuss des Bundestags hervor.

Demnach müssen die Staaten unter dem Rettungsschirm – derzeit Portugal, Irland und Griechenland – je nach Laufzeit und Instrument zwischen nahezu null und zwei Prozent aufwenden, wenn sie frische Mittel der Milliardenhilfen ausgezahlt bekommen. Das ist deutlich weniger als zuvor.

Eigentlich sind die niedrigen Zinsen für die Regierungen, die mit Haushaltsproblemen kämpfen, eine gute Nachricht. Paradoxerweiser bergen die stark gesunkenen Kosten jedoch ein Problem: Der Spielraum für weitere Zinserleichterungen schwindet. Einem Land, das für seine Schulden fast nichts mehr zahlen muss, kann kaum noch etwas erlassen werden.

Schwellenländer kritisieren Euro-Krisenmanagement

In den großen Schwellenländern Brasilien, Russland, Indien und China (BRIC) wächst die Wut über das Krisenmanagement der Euro-Zone. "Wir leiden alle unter dem schwachen Wachstum Europas", sagte Brasiliens Finanzminister Guido Mantega im Interview mit dem "Handelsblatt" (Montagausgabe).

"Vor allem wegen der Krise in Europa ist Brasilien seit einem Jahr kaum gewachsen. Auch in China und Indien wird die Konjunktur ausgebremst", sagte Mantega. Europa arbeite zwar an den richtigen Lösungen. "Doch es dauert zu lange, bis alles anläuft", sagte Mantega.

Mehr Tempo wünscht er sich auch bei der Schaffung einer europäischen Bankenaufsicht: "Es macht doch keinen Sinn abzuwarten, bis alles perfekt ist", denn gleichzeitig verschärfe sich die Krise immer weiter. Mit Blick auf die Herbsttagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Tokyo kommende Woche erklärte Mantega, die BRIC-Staaten seien bereit, Europa erneut mit Milliarden-Kredit zu helfen, wie bereits zuvor. Allerdings müssten dann die Europäer auch einwilligen, den BRICs mehr Einfluss im IWF zu geben. "Derzeit findet eine gewisse Isolierung Europas statt, was die Krisenlösung erschwert", sagte Mantega.

Die Europäer seien zu wenig bereit, sich von anderen Regionen helfen zu lassen. "Die Reformen stecken fest, vor allem wegen der Europäer, die den Fonds im Moment eigentlich am dringendsten bräuchten", sagte der brasilianische Finanzminister dem Blatt.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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