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EU-Asylexperte Kopp: Evakuierung und konzertierte Aufnahme von Flüchtlingen statt Militäreinsatz und Quoten

Archivmeldung vom 27.05.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.05.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Initiative Echte Soziale Marktwirtschaft (IESM) / pixelio.de
Bild: Initiative Echte Soziale Marktwirtschaft (IESM) / pixelio.de

Der EU-Asylexperte Karl Kopp fordert angesichts der wachsenden Zahl von Flüchtlingen, die versuchen, über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen, ausgedehnte Rettungsaktionen. Dafür bringt der Europareferent der Menschenrechtsorganisation Pro Asyl auch ein UN-Mandat in die Debatte.

"Es ist doch bizarr und zynisch, dass der Club der EU und Frau Mogherini auf die Idee kommen, in der Flüchtlingsfrage ausgerechnet ein UN-Mandat zu fordern. Erschöpfte Flüchtlinge bedrohen nicht den »Weltfrieden«", so Kopp im Interview mit der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland". Die Menschen müssten aus den Krisengebieten evakuiert werden. In Libyen müsse man mit den zwei Regierungen verhandeln, "wie man die Menschen legal dort rausholen kann". Für Syrien gebe es dagegen viele Wege, sofort Hilfe zu leisten. "Bezogen auf Syrien und Irak muss Europa konzertiert Flüchtlinge aufnehmen. Das heißt: große humanitäre Aufnahmeprogramme auflegen, den erweiterten Familiennachzug ermöglichen, die Visumspflicht abschaffen oder zumindest aussetzen. Dies würde hunderttausenden Flüchtlinge den lebensgefährlichen Seeweg ersparen." Dafür sieht Kopp derzeit jedoch nicht den poltischen Willen: "Die Hälfte der EU-Staaten hat keine Lust, überhaupt einen Flüchtling aus Resettlement-Programmen aufzunehmen." Daher sieht der Sozialwissenschaftler in den Quoten-Vorschlägen der EU-Kommission auch lediglich das "Eingeständnis, dass das Dublin-System gescheitert und zutiefst unsolidarisch gegenüber den Staaten mit Außengrenze is". Die geplante Zwangsumverteilung lehnt Pro Asyl ab."Wir wollen keinen weiteren Verschiebebahnhof. Flüchtlinge sollten dahingehen, wo sie Community- und familiäre Strukturen besitzen, wo sie eine Chance auf Menschenwürde und eine Perspektive haben", so Kopp.

Quelle: neues deutschland (ots)

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