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Ex-BND-Präsident Hanning: Gründe für Irakkrieg waren falsch

Archivmeldung vom 08.07.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.07.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Powell holding a model vial of anthrax while giving a presentation to the United Nations Security Council in February 2003.
Powell holding a model vial of anthrax while giving a presentation to the United Nations Security Council in February 2003.

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

In der wiederaufgeflammten Debatte um eine Beteiligung am Irakkrieg hat der ehemalige Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND), August Hanning, seine ablehnende Haltung von damals bekräftigt: "Nach unseren damaligen Informationen waren die Gründe, die Colin Powell vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen genannt hatte, entgegen seiner Darstellung nicht belegt und haben sich als falsch erwiesen", sagte Hanning der "Welt".

Er habe die Bundesregierung im Jahr 2003 vor einer Beteiligung gewarnt. Im Februar 2003 hatte der damalige US-Außenmister in einer Rede erklärt, dass der Irak Massenvernichtungswaffen auf biologischer und chemischer Basis besitzen, den internationalen Terrorismus unterstützen und ein Atomwaffenprogramm verfolgen würde.

Die damalige Bundesregierung unter Gerhard Schröder (SPD) war nicht überzeugt und hatte sich gegen eine Beteiligung an dem Militäreinsatz entschieden. Ex-BND-Chef Hanning sagte, dass ihn der US-Geheimdienst bereits zwei Wochen nach den Terroranschlägen des 11. September 2001 um alle Informationen zum Irak gebeten habe. "Für mich war die Anfrage der CIA das erste Indiz für die Vorbereitung eines Militärschlages der USA im Irak. Ich hatte schon damals den Verdacht, dass die USA Informationen aus dem BND für ihre Begründung des Irakkrieges benutzen wollten. Das hat sich dann später leider bestätigt."

Hanning bekräftigte, dass die USA einen BND-Agenten entgegen einer deutschen Warnung für die Begründung des Irakkrieges genutzt hätten. "Der Druck, den die CIA ausübte, war enorm", erinnert sich Hanning. Der Agent mit dem Decknamen "Curveball", ein ehemaliger irakischer Chemie-Ingenieur, hatte von rollenden Biowaffen-Laboren berichtet. Später räumte er ein, sich diese Geschichte nur ausgedacht zu haben, um den Druck auf den irakischen Diktator Saddam Hussein zu erhöhen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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