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Historiker Rainer Schultz: "Biden hat viele Erwartungen in Kuba enttäuscht"

Archivmeldung vom 11.08.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.08.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Flagge von Kuba
Flagge von Kuba

Bild: (CC BY-SA 2.0) by  Nicolas Raymond

In Kuba hat sich die Lage nach den großen Protesten in vielen Städten am 11. Juli oberflächlich beruhigt. "Ich halte neue Proteste durchaus für denkbar, wenn sich die Versorgungslage nicht dauerhaft und spürbar verbessert. Sie ist weiterhin prekär. Die langen Schlangen vor den Geschäften sind für viele unerträglich", sagte der in Havanna lebende Historiker Rainer Schultz gegenüber "nd.DerTag".

Der Leiter des einzigen US-geführten Wissenschaftszentrums in Kuba sieht das sozialistische Land auf Reformkurs: "Dem Parlament liegt nun ein Gesetzesentwurf vor, den ich einsehen konnte, nachdem kleine und mittlere Unternehmen zugelassen und reguliert werden", nimmt er Bezug auf die Entscheidung des Staatsrates von vergangenen Freitag. Mit einigen Erlassen werde auch an einer Besserung der Versorgungslage gearbeitet. "Zum Beispiel können nun unbegrenzt Lebensmittel und Medikamente eingeführt werden, die staatlichen Höchstpreise auf den lokalen Bauernmärkten, die viele davon abhielten, überhaupt noch zu liefern, wurden abgeschafft."

Schultz ist einer von sechs in Kuba lebenden Begründern der Havanna-Initiative, die sich für ein Ende der US-Blockade ausspricht. "Wir konnten es einfach nicht mehr hinnehmen, dass inmitten der Pandemie, inmitten der sich verschlechternden Lebensverhältnisse auf der Insel, die US-Regierung ihre Strafmaßnahmen gegen die Insel verschärfte, während Kuba Ärzte in die Welt schickte, sogar nach Europa." Die Übergabe der Petition mit mehr als 73 000 Unterschriften an die Vertretung der deutschen EU-Delegation, des Auswärtigen Amtes und der US-amerikanischen Botschaft in Berlin stieß - abgesehen von der US-Botschaft - auf positive Resonanz. Schultz tritt in Kuba für einen Dialog ein: "Das Projekt eines modernen nachhaltigen Sozialismus in Kuba muss mit einer positiven, konkreten, pluralen und inklusiven Vision gefüllt werden. Auch mit der Diaspora, aber ohne die Einmischung anderer Mächte. Dann hat die Revolution eine Chance."

Quelle: nd.DerTag / nd.DieWoche (ots)

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