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Zyprische Finanzwirtschaft warnt vor Kollaps des heimischen Bankensystems

Archivmeldung vom 19.03.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.03.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bank of Cyprus: Eine Geschäftsstelle in einem Vorort von Nikosia
Bank of Cyprus: Eine Geschäftsstelle in einem Vorort von Nikosia

Foto: Petros3
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Vertreter der zyprischen Finanzwirtschaft haben vor dem Kollaps des heimischen Bankensystems gewarnt, sollte das Parlament in Nikosia das Rettungspaket verabschieden. Vertreter der zyprischen Wirtschaft rechnen mit einem Exodus ausländischer Gelder, sobald die seit Samstag gesperrten Bankkonten wieder freigegeben werden. "Die meisten ausländischen Anleger werden ihre Gelder abziehen", sagte Nicos S. Kyriakides, Partner der Buchprüfungsgesellschaft Deloitte auf Zypern gegenüber der "Welt". "Das signalisieren uns alle ausländischen Kunden."

Deloitte gehört zu den vier großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften weltweit. Die heimische Finanzindustrie, die in den vergangenen beiden Jahrzehnten das Wachstum auf der Insel getrieben habe, stehe vor dem Aus. "Die Pläne aus Brüssel sind wie eine Bestrafung für Zypern, sie töten unsere Finanzindustrie", klagte Kyriakides gegenüber der Zeitung. Die völlig überdimensionierte Finanzindustrie war in den vergangenen Jahren je nach Rechenart für bis zu 70 Prozent der Wirtschaftsleistung des Landes verantwortlich.

Die andauernde Sperrung der Bankkonten hat bereits jetzt weite Teile der zyprischen Wirtschaft lahmgelegt. Viele Unternehmen haben ihre Mitarbeiter nach Hause geschickt. "Internationale Unternehmen arbeiten mit Hilfe ihrer Filialen im Ausland weiter", sagte Wirtschaftsprüfer Kyriakides der "Welt". "Allen anderen bleibe nichts, als zu warten."

Deutsche-Bank-Chefvolkswirt kritisiert Abgabe für zyprische Kleinsparer

Der Chefvolkswirt der Deutschen Bank, David Folkerts-Landau, hat die Abgabe für zyprische Sparer kritisiert, die nach den bisherigen Plänen auch niedrige Bankguthaben treffen soll. "Es war ein Fehler, auch die Bankeinlagen unterhalb von 100.000 Euro anzutasten", sagte Folkerts-Landau der "Welt". "Das führt zu einem Vertrauensverlust bei den Bankkunden und untergräbt das Prinzip der Einlagensicherung, das doch für ganz Europa gelten sollte."

Auch der Co-Vorstandschef der Deutschen Bank, Anshu Jain, hatte vor den Folgen der Zypern-Lösung gewarnt. Sie schaffe einen "Präzedenzfall": Der Rahmen für die Beteiligung von Gläubigern an Rettungsmaßnahmen werde in einer Weise erweitert, "der die Stimmung von Investoren negativ beeinflussen könnte, sollten andere Peripheriestaaten in Schwierigkeiten geraten", sagte Jain bei einem Finanzkongress in Frankfurt.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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