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Entführte Dongria Kondh frei

Archivmeldung vom 13.08.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.08.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Lodu Sikaka wurde drei Tage nach seiner Entführung wieder freigelassen. Bild: Survival
Lodu Sikaka wurde drei Tage nach seiner Entführung wieder freigelassen. Bild: Survival

Die beiden Männer der indigenen Dongria Kondh, die am Montag von bewaffneten Männern entführt wurden, sind frei gelassen worden. Sena Sikaka wurde Dienstagabend am Straßenrand aufgefunden, Lodu Sikaka wurde Donnerstag frei gelassen.

Sowohl Lodu als auch Seda geben an, dass sie von bewaffneten Polizisten in Zivil entführt  wurden. Lodu wurde während seiner Festnahme verhört und geschlagen. Er wurde erst freigelassen nachdem er eine schriftliche Erklärung unterzeichnet hatte, deren Inhalt jedoch bisher nicht geklärt ist.

Lodu und Sena setzen sich beide aktiv gegen den Bau einer Bauxitmine auf ihrem Land in den Niyamgiri Bergen im indischen Bundesstaat Odisha ein. Der geplante Tagebau, ein gemeinsames Projekt des britischen Unternehmens Vedanta Resources und der Landesregierung von Odisha, ist eines der kontroversesten Projekte in Indien.

Lodu Sikaka war erst kürzlich in mehreren Fernsehinterviews zu sehen, unter anderem im ZDF.

Vor wenigen Wochen geriet Vedanta während seiner Jahreshauptversammlung in die Kritik, als sich mehrere Investoren zu Vedantas Umgang mit Menschenrechten äußerten. Kritik kam unter anderem von dem angesehenen britischen Versicherungsunternehmen Aviva. Eine Reihe von Investoren hat im Zuge des Projektes in Odhisa bereits ihre Anteile an Vedanta abgestoßen und die britische Regierung hat erklärt, dass die Rechte der Dongria verletzt wurden.

Die Situation der Dongria Kondh wird häufig mit der der Na`vi in James Camerons Kinofilm Avatar verglichen. Das Volk wird inzwischen auch von einer Reihe prominenter Persönlichkeiten unterstützt, darunter Bianca Jagger, Joanna Lumley und Michael Palin.

Ein Expertenteam der indischen Regierung befand Anfang des Jahres, dass die Bauxitmine sehr wahrscheinlich zur „Zerstörung der Dongria Kondh“ als indigene Gruppe führen würde. Die Ergebnisse einer zweiten offiziellen Untersuchung werden noch im August erwartet. Der Vorsitzende der aktuellen Untersuchung hat bereits gegenüber Journalisten erklärt, dass der neue Bericht eine „weitere Bombe“ sein wird.

Stephen Corry, Direktor von Survival International, sagte: „Obgleich ich die Freilassung von Lodu und Sena begrüße, wird damit nicht das Unrecht ausgeglichen welches die Dongria Kondh erfahren haben und weiterhin erfahren.“

Quelle: Survival Deutschland

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