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USA schieben KZ-Aufseher nach Deutschland ab

Archivmeldung vom 21.08.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.08.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Lagerleiter Karl Streibel im Zwangsarbeitslager Trawniki (vor 1945)
Lagerleiter Karl Streibel im Zwangsarbeitslager Trawniki (vor 1945)

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die US-Regierung hat den mutmaßlich letzten noch in den USA lebenden SS-Schergen nach Deutschland abgeschoben: Der 94 Jahre alte Mann ist am Dienstagvormittag mit einem Sonderflug auf dem Flughafen Düsseldorf angekommen, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Von dort aus soll der gebrechliche Mann nach Informationen der Zeitung per Krankentransport in eine Altenpflegeeinrichtung gebracht werden.

"Wir stellen uns der moralischen Verpflichtung Deutschlands, in dessen Namen unter den Nazis schlimmstes Unrecht getan wurde", sagte Außenminister Heiko Maas (SPD) der FAZ. "Zu dem Auftrag, der uns aus unserer Geschichte erwächst, gehören die Aufarbeitung und ehrliche Auseinandersetzung mit den Verbrechen der NS-Terrorherrschaft. Dazu gehören auch der Kompass unseres Grundgesetzes mit dem unbedingten Vorrang der Würde des Menschen und dem Einstehen für rechtsstaatliche Grundsätze." Aus dieser Überzeugung übernehme man Verantwortung gegenüber den Opfern des Nationalsozialismus wie auch den internationalen Partnern - "auch wenn uns das bisweilen schwierige politische Abwägungen abverlangt". Die Vereinigten Staaten hatten immer wieder nachdrücklich die Aufnahme des SS-Schergen durch Deutschland gefordert.

Die US-Administration, Senatoren, Kongressabgeordnete und Vertreter der jüdischen Gemeinden in den USA hatten deutlich gemacht, dass Personen, die dem NS-Unrechtsregime gedient haben, ihren Lebensabend nicht unbehelligt in dem Land ihrer Wahl, den Vereinigten Staaten, verbringen sollen. Der US-Botschafter in Deutschland, Richard Grenell, sagte der FAZ, es sei dem neuen Kabinett der Kanzlerin zu verdanken, "dass es einen neuen Anlauf im Fall des Nazi-Lageraufsehers" gegeben habe. "Wir sind dankbar für diesen Beitrag dazu, den Opfern des Holocaust und ihren Familien bei der abschließenden Verarbeitung der Ereignisse ein Stück weiterzuhelfen." Der gebürtige Pole war 1941 im Zwangsarbeiter- und Ausbildungslager Trawniki zum Helfershelfer der SS ausgebildet worden. Ein Teil der aus dem Baltikum, Polen und der Ukraine stammenden sogenannten Trawniki-Männer war in den Vernichtungslagern Belzec, Sobibor und Treblinka direkt an der Shoa beteiligt. Dass der hochbetagte Mann in Deutschland noch vor Gericht gestellt wird, ist äußerst unwahrscheinlich.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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