Kiesewetter warnt vor Kursänderung in Israel-Politik
Archivmeldung vom 07.08.2025
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Der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter sorgt sich um die Linie in CDU und CSU gegenüber Israel. "Ich verstehe nicht, warum sich innerhalb der Union Stimmen auftun, die unsere Grundhaltung zu Israel infrage stellen, denn gerade für die Union muss gelten, in der Stunde der Bewährung eindeutig und klar für das israelische Volk und jüdisches Leben einzustehen", sagte Kiesewetter dem "Spiegel".
Er "erwarte hier rasch klare Haltung und Orientierung von Fraktions- und
Parteiführung", so der CDU-Bundestagsabgeordnete weiter.
Zuvor
hatte der Vizevorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Norbert
Röttgen, Parteifreunde mit Überlegungen für Sanktionen gegen Israel
überrascht. "Wenn sich Israels Politik nicht sehr schnell ändern sollte,
wäre auch Deutschland gezwungen, zusammen mit unseren Partnern konkrete
Maßnahmen zu ergreifen", sagte der CDU-Außenpolitiker jüngst der
"Zeit". Konkret nannte Röttgen die Aussetzung von Projekten und
Vereinbarungen, "die ausdrücklich das Bekenntnis zu humanitären und
völkerrechtlichen Verpflichtungen beinhalten".
Die EU-Kommission
hatte Ende Juli vorgeschlagen, die Teilnahme Israels am
Forschungsförderungsprogramm "Horizon Europe" teilweise auszusetzen. Die
Maßnahme sei "gezielt und umkehrbar", hieß es in Brüssel. Bei einer
Annahme des Vorschlags durch die EU-Staaten würde insbesondere die
Beteiligung von israelischen Einrichtungen an Tätigkeiten ausgesetzt
werden, die über den Europäischen Innovationsrat (EIC) finanziert
werden. Demnach könnten israelischen Start-ups, die in den Bereichen
Drohnentechnologie, Cybersicherheit und Künstliche Intelligenz tätig
sind, der Zugang zu Finanzmitteln entzogen werden.
Dem Ansinnen der EU-Kommission hat sich die Bundesregierung bislang verweigert.
Quelle: dts Nachrichtenagentur