EU-Kommission will Mitte Dezember über Verbrenner-Aus beraten
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Vertreter der Autoindustrie wollen sich Mitte Dezember mit den Ergebnissen der Überprüfung der Flottengrenzwerte befassen, die seit Juli durchgeführt wird. Wie die "Bild" (Samstagausgabe) berichtet, soll Ende des Jahres eine erste Entscheidung getroffen werden.
Von der Leyen soll den Vorstandschefs großer europäischer
Automobilkonzerne am Freitag mitgeteilt haben, dass "sie im Dezember
schon erste Hinweise geben wird, zu welchen Schlüssen die Kommission
tendiert", schreibt die Zeitung unter Berufung auf Kommissionskreise.
Für Plug-in-Hybride und Motoren mit klimaneutralen Kraftstoffen könnte
es eng begrenzte Ausnahmen geben, heißt es demnach in einem internen
Strategiepapier der Kommission.
Die Autoindustrie hatte zuvor auf
flexiblere Regelungen gedrängt. Tilman Kuban, Europa-Sprecher der
CDU/CSU-Fraktion im Bundestag, sagte der Zeitung, wer
Industriearbeitsplätze erhalten wolle, müsse das Verbrenner-Aus kippen.
"Das ist die klare Erwartung der Unionsfraktion an die EU-Kommission",
so Kuban. "Aktuell stehen zu viele Werkshallen still und die
Deindustrialisierung schreitet voran."
Nach den sogenannten
"Flottengrenzwerten" dürfen alle in der EU zugelassenen Neuwagen eines
Herstellers aktuell durchschnittlich 93,6 Gramm CO2 pro Kilometer
ausstoßen. Der zulässige CO2-Ausstoß wird schrittweise auf null Gramm
pro Kilometer abgesenkt und der Verkauf neuer Verbrenner somit ab 2035
verhindert.
Diese Flottengrenzwerte sind Teil des
"Fit-for-55"-Pakets, mit dem die EU auf einen Pfad umsteuerte, mit dem
der Klimawandel auf etwas über zwei Grad Celsius begrenzt werden könnte.
Der Internationale Gerichtshof hatte zuletzt klargestellt, dass Staaten
bei einer Überschreitung der 1,5-Grad-Grenze zu Schadensersatz verklagt
werden können.
Quelle: dts Nachrichtenagentur