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Göring-Eckardt: Merkel muss Erdogan "deutlich souveräner" begegnen

Archivmeldung vom 23.04.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.04.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Katrin Göring-Eckardt Bild: Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, on Flickr CC BY-SA 2.0
Katrin Göring-Eckardt Bild: Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, on Flickr CC BY-SA 2.0

Die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, Katrin Göring-Eckardt, hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) aufgefordert, der türkischen Regierung mit größerem Selbstbewusstsein zu begegnen. "Frau Merkel kann und muss gegenüber Herrn Erdogan deutlich souveräner auftreten", sagte Göring-Eckardt den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

In der Flüchtlingskrise habe sich Merkel "Erdogan ausgeliefert". Der Fall des Satirikers Jan Böhmermann, der von Erdogan wegen eines Schmähgedichts juristisch verfolgt wird, habe das Dilemma der Kanzlerin aufgedeckt. Bei ihrem Türkei-Besuch an diesem Wochenende müsse Merkel die massiven Einschränkungen der Pressefreiheit schonungslos kritisieren, verlangte Göring-Eckardt.

Außerdem müsse sie sich für eine Befriedung des Bürgerkrieges mit den Kurden einsetzen. "Ein starkes Signal wäre, wenn sich Merkel auch mit kritischen Journalisten und Oppositionspolitikern treffen würde", fügte die Fraktionsvorsitzende hinzu. "Als Ostdeutsche sollte sie wissen, was das für diese unter Druck geratenen Menschen bedeutet."

Justizminister: Merkel muss in Türkei Meinungsfreiheit ansprechen

Justizminister Heiko Maas (SPD) hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) aufgefordert, bei ihrem Türkei-Besuch die Themen Presse- und Meinungsfreiheit offen anzusprechen. "Wir müssen auch in Zukunft auf allen Ebenen die Postulate von Rechtsstaatlichkeit, Gewaltenteilung und Pluralismus gegenüber der Türkei in aller Deutlichkeit ansprechen", sagte Maas in einem Interview mit der "Welt". "Meinungs-, Kunst- und Pressefreiheit sind in einem Rechtsstaat nicht verhandelbar, und wir treten dafür ein, dass unsere Partner das genauso gewährleisten wie wir." Als Folge der Affäre Böhmermann liegt bereits ein Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Abschaffung des Paragrafen 103 vor. "Wir haben einen entsprechenden Gesetzentwurf erarbeitet", sagte Maas. Über verfahrenstechnische Fragen befinde man sich in der Abstimmung. In der Regierung sei man sich einig, dass ein "solcher Gedanke der Majestätsbeleidigung völlig aus der Zeit gefallen ist und wir das Delikt abschaffen werden", sagte Maas.

Nach Informationen der "Welt" aus Regierungskreisen befindet sich der Gesetzentwurf bereits in der Ressortabstimmung. Merkel hatte angekündigt, den Paragrafen bis 2018 außer Kraft zu setzen. In der SPD dringt man auf einen früheren Zeitpunkt. In dem Gesetzentwurf ist der Zeitpunkt des Inkrafttretens offen gehalten. "Die Vorstellung, die Repräsentanten ausländischer Staaten benötigten einen über die Paragrafen 185 fortfolgende Strafgesetzbuch hinausgehenden Schutz der Ehre, erscheint nicht mehr zeitgemäß", heißt es nach Informationen der "Welt" in dem Entwurf.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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