London-Terror: El Kaida unschuldig?
Archivmeldung vom 07.07.2005
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Freigeschaltet durch Udo SchulzeNach den Anschlägen auf das Nahverkehrssystem in London gehen zahlreiche Beobachter davon aus, dass die Terrorgruppe El Kaida dahinter steckt. Doch wie "Extremnews" aus internationalen Polizeikreisen erfuhr, wird hinter den Mauern der Innenministerien auch ein anderer Verursacher in die Überlegungen mit einbezogen.
Großbritanniens Premier Tony Blair, so die Beobachter, sieht sich stetig schwindendem Zuspruch aus der Bevölkerung gegenüber. Erst bekam er trotz des Wahlsieges vor wenigen Wochen einen Dämpfer von den Wählern, dann lehnen immer größere Teile der Engländer das Engagement ihres Landes im Irak-Krieg ab.
Ähnlich wie Bush 2001 in den USA, als dessen Popularität deutlich gesunken war, profitiert Blair - gewollt oder ungewollt - nach Meinung zahlreicher Experten von den heutigen Anschlägen in London deutlich. Sie ermöglichen ihm eine Weiterführung seiner bisherigen Irak-Politik und geben ihm darüber hinaus wieder die so schmerzlich vermisste Rückendeckung durch die Mehrheit der Briten. Eine ähnliche Situation bestand nach den Anschlägen in Madrid, die zunächst der ETA zugerechnet worden waren. Doch damals profitierte die spanische Regierung nur kurzzeitig von der Rückendeckung durch die Bevölkerung. Die Anschläge führten schließlich dazu, dass Spanien seine Truppen aus dem Irak abzog.
Für eine Täterschaft von El Kaida in London gibt es nach Angaben der britischen Behörden noch keine Beweise.