Röttgen für "systematischen Neustart" in deutscher Nahostpolitik
Der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Norbert Röttgen, hat beklagt, dass Deutschland im Nahen Osten "praktisch einflusslos ist" und deshalb Konsequenzen gefordert. "Unser elementares Interesse ist, dass Iran nicht Atommacht wird", sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" zum Krieg zwischen Israel und dem Iran. "Denn dies würde die Machtverhältnisse in der Region grundlegend und gegensätzlich zu unseren Interessen verändern."
Die Internationale Atomenergiebehörde habe schließlich kurz vor dem
Angriff Israels auf den Iran festgestellt, dass Iran möglicherweise nur
wenige Tage von der Herstellung waffenfähigen Uran entfernt gewesen sei.
Röttgen fügte hinzu, die deutsche Außenpolitik habe nun zwei Aufgaben.
Sie müsse Israel im Rahmen ihrer Möglichkeiten bei der Abwehr iranischer
Angriffe beistehen. Zudem müssen Deutschland neben Frankreich und
Großbritannien als einer von drei europäischen Signatarstaaten des 2015
unterzeichneten Atomabkommens "um eine politische Lösung des iranischen
Nuklearproblems" bemüht sein.
Der CDU-Politiker resümierte:
"Generell braucht es einen systematischen Neustart in der deutschen
Nahostpolitik. Es muss und darf nicht sein, dass Deutschland in dieser
Region praktisch einflusslos ist."
Quelle: dts Nachrichtenagentur