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Ukraine: „Entsowjetisierung“ in voller Fahrt – Kiew benennt ostukrainisches Dnipropetrowsk um

Archivmeldung vom 19.05.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.05.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Dnipro, links die 123 m hohen Hochhäuser des Tower-Wohnkomplexes und rechts das Most-City Center
Dnipro, links die 123 m hohen Hochhäuser des Tower-Wohnkomplexes und rechts das Most-City Center

Foto: Hoodrat
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Das ukrainische Parlament hat die Stadt Dnipropetrowsk in „nur“ Dnepr umbenannt. Dem Entwurf stimmten 247 Abgeordnete bei minimal erforderlichen 226 Stimmen zu. Dies meldet das russische online Magazin "Sputnik".

Weiter heißt es auf deren deutschen Webseite: "Die Umbenennung der Stadt erfolgt im Rahmen der sogenannten „Dekommunisierung“ durch die Regierung in Kiew.

Bei Bewohnern und örtlichen Behörden von Dnipropetrowsk stieß der Regierungsbeschluss allerdings auf Widerstand. Im Dezember 2015 hatte der Stadtrat die Rada bereits ersucht, den Stadtnamen beibehalten zu können: Man könne ja ab jetzt davon ausgehen, dass Dnipropetrowsk nach dem Heiligen Petrus benannt worden wäre.

Zuvor war bekannt geworden, dass das ukrainische Parlament die Umbenennung von 76 Ortschaften in den von der Regierung nicht kontrollierten Donezker und Lugansker Republiken beschlossen hatte.

Am 9. April 2015 hatte der ukrainische Präsident Petro Poroschenko das entsprechende Gesetz „Über die Verurteilung des kommunistischen und des nationalsozialistischen totalitären Regimes in der Ukraine und das Verbot der Propaganda ihrer Symbolik" unterzeichnet, laut dem über 900 Ortschaften in der Ukraine, deren Namen auf die Sowjetzeit zurückzuführen sind, umbenannt werden sollen. Nach Stand von Mitte Mai sind bereits etwa 700 Namen von Ortschaften verändert worden.

Zudem sollen bis Ende Mai alle Denkmäler abgerissen werden, die berühmte  Persönlichkeiten der Sowjetperiode darstellen.

Russlands Außenamtssprecherin: Dnipropetrowsks neuer Name – Zeugnis für Unwissenheit

Spricht man von der Dekommunisierung, so müsste Dnipropetrowsk wieder Jekaterinoslaw heißen, wie die offizielle Sprecherin des russischen Außenamtes den heutigen Beschluss des ukrainischen Parlaments kommentiert hat, Dnipropetrowsk in „Dnipro“ umzubenenen.

„Wenn man sich schon an die ‚Dekommunisierung‘ erinnert, so sollte man zum ursprünglichen Namen ‚Jekaterinoslaw‘ zurückkehren“, schrieb Sacharowa heute auf ihrer Facebook-Seite. „Zumindest zu ‚Noworissisk‘“. „Das sind keine Abgeordneten, sondern 247 ungebildete Zombies“, wie Sacharowa die ukrainischen Parlamentarier charakterisierte.

Bei einer Umfrage sollen laut der Nachrichtenagentur EADaily 90 Prozent der Einwohner von Dnipropetrowsk keine Umbenennung der Stadt gewollt haben. Unter den übrigen Namen sei „Dnipro“ – nach dem durch die Stadt fließenden Fluss Dnepr (ukrainisch: Dnipro) — besonders beliebt gewesen. Es habe auch Vorschläge gegeben, die Stadt fortan Sitscheslaw, Dniprowsk, Dnipropol, Kodak, Nowy Kodak oder Swjatoslaw zu nennen.

Ursprünglich habe die Stadt zu Ehren von Zarin Katharina II. den Namen Jekaterinoslaw getragen — von 1776 bis 1796 und dann wieder von 1802 bis 1926. Zwischen 1796 und 1802 hieß sie Noworossisk. 1926 sei sie dann in Dnepropetrowsk (ukrainisch: Dnipropetrowsk) umbenannt worden — eine Zusammensetzung aus „Dnepr“ und dem Nachnamen von Grigori Petrowski, einem sowjetischen Parteifunktionär und Staatsmann."

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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